Joachim Roth neuer Vorsitzender der Welfenakademie




Braunschweig. Langeweile ist seine Sache nicht: Kaum hatte Joachim Roth vor Jahresfrist seine Position als Wirtschaftsdezernent und -förderer der Stadt Braunschweig abgegeben, warteten schon neue Aufgaben auf ihn - zum Beispiel in der Bürgerstiftung. Seit Kurzem hat der 62-Jährige nun einen weiteren interessanten Posten. Als Nachfolger von Manfred Casper wurde er zum Vorstandsvorsitzenden der Welfenakademie gewählt.

Die Akademie an der Salzdahlumer Straße kennt er gut, denn schon seit Jahren war er Caspers Stellvertreter. Und so übernimmt Roth das neue Amt mit gewohnt breiter Brust: "Die Welfenakademie hat allen Grund, selbstbewusst und mit Stolz auf die bisher geleistete Arbeit zu blicken", betont er. Die Einrichtung sei fachlich und wirtschaftlich auf gutem Kurs. "Unsere Bilanzsumme beträgt 1,2 Millionen Euro, das ist für eine kleine Akademie wie die unsrige ein guter Wert." Roth kennt noch andere, schlechtere Zeiten. Als der gebürtige Helmstedter 2009 in den Vorstand gewählt wurde, hatte die Akademie schwere Jahre hinter sich. "Konkret: Sie war zuvor wirtschaftlich schwer angeschlagen." Drei Aspekte nennt er, die für den Umschwung verantwortlich waren. "Erstens hat uns der Umzug von Wöltingerode nach Braunschweig gut getan. Zweitens haben wir seit 2009 mit Dr. Jens Boelscher einen dynamischen Geschäftsführer, der den Schwerpunkt erfolgreich auf die Akquise neuer Partner gesetzt hat. Und drittens ist dadurch in der Region ein Wir-Gefühl entstanden, das die Akademie von einem Rekord zum nächsten trägt. "Die Zahlen bestätigen dieses Urteil. Während die Welfenakademie 1994 mit 32 Studierenden aus 17 Unternehmen in 3 Fachrichtungen startete, sind heute 216 Studierende aus 80 Unternehmen in 8 Fachrichtungen tätig. "Daran erkennt man, dass wir quantitativ und qualitativ mit Bedacht gewachsen sind." In den vergangenen 20 Jahren seit ihrer Gründung haben rund 1000 Studierende die duale Ausbildung an der Akademie durchlaufen. "Aber wir waren nie auf reine Kopfzahlen aus." Der gute Ruf der Einrichtung, meint Roth, fuße auf dieser Kombination: "Die hohe fachliche Kompetenz des Lehrkörpers in der Theorie, verknüpft mit der bedarfsorientierten Praxis. Aus diesem Grund haben unsere Absolventen hervorragende Aussichten auf dem Arbeitsmarkt." Bestätigt fühlt sich der Akademievorstand durch das kürzlich erschienene Hochschulranking der "Zeit": "Wir konnten unsere Position im bundesweiten Hochschulranking von 4 auf 2 noch einmal verbessern. Unter den privaten Einrichtungen belegen wir sogar den ersten Platz." In Zukunft will Joachim Roth mit seinen Vorstandskollegen daran arbeiten, die Akademie noch mehr in der Region zu verankern. "Wir sind zwar gut vernetzt mit unseren Großbetrieben", sagt der Vorsitzende, "aber bei den KMU bis 250 Mitarbeiter sind wir noch unterrepräsentiert." Er will zudem das Kuratorium der Welfen neu beleben und mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bereichern. "Auf einem guten Weg ist auch unsere Stiftung, die jährlich zwei Stipendiaten Hilfen zum Studium finanziert." "Die WelfenAkademie kommt ohne städtische Zuschüsse aus und finanziert sich ausschließlich über die Studiengebühren." Auch sein eigenes Handeln sei von einer besonderen Maxime geleitet, betont er: "Wir wollen mit der Welfenakademie gute Leute ausbilden und in unserer Region halten. Das ist unser Beitrag für die Region zum Thema Fach- und Führungskräfte."


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