Braunschweig. Der Jugendring Braunschweig e.V. appelliert an die zukünftigen Braunschweiger Abgeordneten im Niedersächsischen Landtag, sich für das Thema "Schülerfahrkarten" stark zu machen. Dabei hoffen sie vor allem darauf, dass über Landesmittel kostenlose Schülerfahrkarten zur Verfügung gestellt werden können.
Seit Jahren kämpfen der Stadtschülerrat und der Jugendring Braunschweig für kostenlose Fahrkarten für alle Schüler und Auszubildende. Derzeit erhalten in Braunschweig - abgesehen von wenigen Ausnahmen - nur Schüler allgemeinbildender Schulen der Jahrgänge eins bis zehn, die mehr als zwei Kilometer von ihrer Schule entfernt wohnen, eine kostenlose Sammel-Schülerzeitkarte. Diese ist während des gesamten Jahres mit Ausnahme der meisten Ferienzeiten im gesamten Stadtgebiet gültig. Alle, die weniger als zwei Kilometer von ihrer Schule entfernt wohnen, sowie Schüler der Oberstufe und fast alle BerufsschülerInnen haben das Nachsehen. Sie zahlen für eine Schülermonatsfahrkarte für das Stadtgebiet Braunschweig derzeit 47,40 Euro.
In einer auf Bitte des Jugendhilfeausschuss vom Jugendring Braunschweig eingerichteten Arbeitsgruppe wurde sich daher bereits 2014 und 2015 mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Damals erarbeiteten Vertreter aller Ratsfraktionen, der Stadtverwaltung, der Braunschweiger Verkehrs GmbH, des Stadtschüler- und Stadtelternrates, des Jugendmigrationsdienstes Caritas und der Jugendverbände gemeinsam alternative Modelle, um eine bessere Diskussionsgrundlage zu schaffen.
Kostenlose Karten für das gesamte Schuljahr
Nach der am weitestgehenden Variante würden alle Braunschweiger Schüler und Auszubildende kostenlose Fahrkarten erhalten, die während des gesamten Schuljahres inklusive der Ferien im Stadtgebiet Braunschweig gültig sind. Um die Belastung für die Stadt möglichst gering zu halten, wurden aber von den Schülern auch Kompromissmodelle vorgeschlagen. In Kürze soll nun ein von der Stadt beauftragter Gutachter die von der Verkehrs GmbH für diese Modelle berechneten Kosten überprüfen. Doch schon jetzt stehe fest: Diese dürften nicht gerade gering ausfallen. Eine Beteiligung des Landes würde daher helfen.
„Im Alltag frei entfalten können"
"Wenn Stadt und Land gemeinsam einen Beitrag leisten, könnte dies die Situation extrem verbessern", sagt Kai Fricke vom Jugendring Braunschweig. "Mobilität ist für die Entwicklung junger Menschen zu verantwortungsvollen, eigenständigen und selbstbewusst handelnden Individuen ein extrem wichtiger Faktor. Dabei geht es nicht nur um den Schulweg, sondern auch darum, sich im Alltag frei entfalten zu können - sei es um zum Sport zu fahren, sich mit Freunden zu treffen oder sich ehrenamtlich zu engagieren", fährt er fort.
"Kommenden Sonntag sind Landtagswahlen. Eine gute Gelegenheit für die Braunschweiger Kandidaten zu diesem Thema klar Position zu beziehen", fügt Ina Breitfelder vom Jugendring Braunschweig hinzu.
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