Braunschweig. Warnmeldungen über Sicherheitslücken im Internet sind mittlerweile an der Tagesordnung. Die Gefahren lauern bei scheinbar harmlosen Downloads und E-Mail-Anhängen oder auf Internetseiten mit selbst aktivierenden Inhalten. Sicherheitslücken und Unwissenheit werden den Usern oft zum Verhängnis. Mit dem Symposium zur Internetkriminalität, das am 11.März zum ersten Mal auch Bürgern offenstand, wollte die Polizeidirektion mehr Bewusstsein für die Gefahren schaffen.
Mit verschiedenen Infoständen und Vorträgen brachten Experten die Zuhörer auf den neuesten Stand: "Cybercrime kann jeden treffen - jederzeit", "Service-Learning" – Schüler erklären Senioren das Internet oder "Sichere Geschäfte im Internet", das Angebot an Themen war breit gefächert. Unter den Besuchern waren auch Oberbürgermeister Ulrich Markurth und Polizeipräsident Michael Pientka. Die Stadt Braunschweig hatte für 2015 das Aktionsjahr für mehr Medienkompetenz ausgerufen (BraunschweigHeute.de berichtete). Die Veranstaltung der Polizei passte in diesen Rahmen. Pientka sagte gegenüber BraunschweigHeute.de: "Zum Thema Internet haben wir bereits einige Veranstaltungen abgehalten. Dabei ist Internetkriminalität, die polizeiliche Herausforderung der Zukunft." Man müsse auf ständig neue Begehungsformen reagieren und immer wieder neue Voraussetzungen schaffen, um die international agierenden Täter fassen zu können. Dazu müssten Bürger und Bürgerinnen umfassend geschützt werden. Das gelinge am besten durch Aufklärung und Prävention.
Solch ein Symposium könne als Multiplikatoren wirken, wenn einige der Anwesenden die Erfahrungen und Informationen weitergeben. Rund 300 angemeldete Besucher waren in der Friedrich-Voigtländer-Straße zu Gast. Deutlich wurde im Rahmen des Symposiums wieder einmal, dass Phishing-Mails immer noch eine relativ starke Bedrohung für unwissende User darstellen.
Vorsicht geht über alles
Kriminalhauptkommissar Peter Voiß von der Braunschweiger Polizei sagte schon im Vorfeld des Symposiums gegenüber BraunschweigHeute.de, dass man im Netz ganz besonders vorsichtig sein sollte: “Ich rate jedem bei E-Mails ganz genau hinzuschauen. Schreiben von Banken, Inkasso-Unternehmen oder Rechnung die im Postfach liegen ruhig ignorieren und löschen, wenn sie nichts erwarten. Banken versenden in der Regel keine E-Mails, sondern Briefe. Falls Sie doch E-Mails von Ihrer Bank erhalten, so wird diese keine Dateianhänge (wie Formulare, über die eine Eingabe gemacht werden muss) versenden. Auch wird Ihr Kreditinstitut Sie in einer E-Mail nicht dazu auffordern persönliche Daten, Zum Beispiel PIN oder TAN einzugeben. Wenn doch einmal in die elektronische Post geschaut wird, dann immer darauf achten, ob Sie wirklich im Schreiben angesprochen werden oder ob die Anrede neutral ist. Dies wäre ein weiteres Zeichen für eine mögliche Betrügerei. Geschickte Täter haben allerdings oftmals auch Ihren Namen herausgefunden.”
Viele Rechtschreibfehler
Dazu sollte der Nutzer immer darauf achten, ob die Mails in fehlerhaftem Deutsch geschrieben sind. Häufig werden sie im Ursprung nicht in Deutsch verfassst, sondern einfach durch einen Übersetzungsdienst gejagt. Auch von Schreiben in fremder Sprache sollte die Finger gelassen werden, wenn man so etwas nicht erwartet. Sehr stutzig sollte es einen machen, wenn dringender Handlungsbedarf angemeldet wird. Besonders wenn eine Drohung dazu kommt. Etwa die Sperrung ihres Kontos, wenn sie nicht handeln.
Täuschend echt
Fest steht allerdings auch: Manche Phishing-Mails sind sehr gut gemacht. Die Absender-Adresse scheint vertrauenswürdig, der Link im Text auch und alles ist flüssig geschrieben? Das muss nichts heißen. Auch Absenderangaben können gefälscht sein. Immer lieber bei der betroffenen Stelle per Telefon nachhaken, ob wirklich etwas vorliegt. Wenn Sie merken, dass Sie auf eine Phishing-Mail hereingefallen sind oder Ihr PC befallen ist, unbedingt zur nächsten Polizeidienststelle gehen und den Fall melden. Betrüger können auch Monate später noch Ihre Daten nutzen und kriminelle Machenschaften anstellen. Wurde von Ihrem Konto unberechtigt Geld abgebucht, sofort an die Bank wenden. Wer schnell genug handelt, hat Chancen sein vom Kreditinstitut zurückzubekommen. Wer noch mehr erfahren möchte, der kann sich auf den Seiten der Polizeiberatung weiter informieren. Auch auf BraunschweigHeute.de finden Sie einen weiteren Bericht zu den möglichen Betrügereien.
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