Braunschweig. Die stadtweite Hilfsaktion "Rettet unsere Kastanien" geht in das 13. Jahr. Die Ausgabe der gebührenfreien roten Kastanienlaub-Sammelsäcke läuft bereits seit dem 2. September, teilte der NABU Braunschweig am heutigen Montag mit. Abgeholt werden können die Säcke in der NABU-Geschäftsstelle.
Ziel der Hilfsmaßnahme ist es, das durch die Kastanienminiermotten frühzeitig abgefallene Kastanienlaub zu entsorgen, um die in den Blättern überwinternden Puppen der Motten zu beseitigen. Die seit etwa 1984 in Mitteleuropa auftretende Kastanienminiermotte befällt hauptsächlich die weißblühenden Kastanien und stresst die Bäume noch zusätzlich zu Hitze, Wassermangel und Luftschadstoffen. Durch die Fraßgänge ihrer Raupen in den Blättern wird erst die Fotosynthese gestört, dann sterben die Blätter frühzeitig ab und die Bäume werden so immer weniger mit Energie versorgt. Und das wirkt sich negativ auf deren Vitalität aus.
NABU hofft auf hohe Beteiligung
Durch die Entsorgung des befallenen Laubes wird die frühjährliche erste Generation der Motten laut NABU "entscheidend reduziert", sodass den Bäumen - und auch den Fressfeinden der Motten - dadurch mehr Zeit gegeben wird, sich auf die rasant aufgetretene Entwicklung einzustellen. Bei rund 2.000 betroffenen weißblühenden Kastanienbäumen in Braunschweig ist eine möglichst großräumige Entsorgung des Laubes allerdings schwierig, weswegen der Verband versucht, auf seine Aktion aufmerksam zu machen.
Anmeldung bis zum 11. November möglich
Wer sich an der Aktion beteiligen will, muss sich direkt in der NABU-Geschäftsstelle (Hochstr. 18) melden. Noch bis zum 11. November kann man sich dort während der Öffnungszeiten am Montag, Mittwoch und Freitag jeweils von 16 bis 18 Uhr für einzelne Bäume oder Baumreihen melden und bekommt für deren Laub kostenlos eine entsprechende Anzahl rote Sammelsäcke ausgehändigt. Die NABU-Geschäftsstelle darf allerdings nur mit FFP2-Maske betreten werden. Die Abholung der befüllten Säcke durch ALBA erfolgt bis eine Woche nach dem Aktionsende am 13. November im Rahmen der regulären Restmüll-Abfuhr (graue Tonne) - sofern die Säcke nahe den Mülltonnen an der Straße bzw. an einem Straßenbaum abgestellt werden.
Die Umweltschützer wiesen weiter darauf hin, dass bei der Befüllung der Säcke zu beachten sei, diese nur bis zu einem für die Müllwerker noch "gesundheitsverträglichen und den Rücken nicht überlastenden Maße" zu befüllen. Die Säcke dürfen also bei trockenem Laub nur bis zu 2/3, bei nassem Laub lediglich bis zur Hälfte befüllt werden. Das restliche erst ab Ende November abfallende Kastanienlaub ist anzunehmender Weise nicht befallen und kann daher genauso über wie sonstiges Laub entweder kompostiert, unter Büsche und Hecken gefegt oder in die grüne Tonne gefüllt werden.
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