Braunschweig. Mit einem Antrag im Jugendhilfeausschuss wollte die Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der vergangenen Woche eine flexiblere Lösung für über dreijährige Kinder in der Tagespflege erreichen. regionalHeute.de berichtete. Nun wurde über den Antrag entschieden, wie die Fraktion in einer Presseinformation mitteilt.
Die Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hatte im Jugendhilfeausschuss (JHA) einen Antrag eingebracht, um mehr Klarheit und Sicherheit für Kinder und Eltern beim Übergang von der Kindertagespflege in die Kita zu schaffen. Hintergrund war, dass die bisherige, über viele Jahre bewährte Praxis der Stadt, eine Betreuung in der Kindertagespflege bis zum Beginn des neuen Kita-Jahres zu ermöglichen, zuletzt nicht mehr in allen Fällen gewährleistet wurde. Für Familien entstand dadurch die Sorge, Kinder müssten schon unmittelbar nach ihrem 3. Geburtstag in eine Kita wechseln, auch wenn in der Wunsch-Kita kein Platz frei wäre. Nun sei der Beschluss einstimmig angenommen worden.
Klare Regelung
Ratsfrau Dr. Elke Flake führt dazu aus: „Mit dem gestern einstimmig angenommenen Beschluss ist nun klar geregelt: Kinder, die zwischen dem 1. Februar und dem 1. August eines Jahres drei Jahre alt werden, können auf Wunsch ihrer Eltern in der Tagespflege bleiben. Und zwar bis zum Start des neuen Kita-Jahres am 1. August, wenn in der gewünschten Kita (Erst- oder Zweitwunsch) kein unterjähriger Platz zur Verfügung steht. Die Stadt übernimmt in dieser Zeit die Kosten der Betreuung. Damit schaffen wir ein Stück weit die ungleiche Behandlung von Krippe und Kindertagespflege ab, denn in der Krippe war auch weiterhin der Wechsel erst zum neuen Kita-Jahr möglich.“
Wechsel belasten Kinder
Der Antrag stütze sich auf das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII), das Betreuungsformen in Tagespflege und Kita gleichstellt, sowie auf fachliche Einschätzungen, die deutlich machen würden: Mehrfache, kurzfristige Wechsel belasten Kinder und widersprechen dem Grundsatz von Stabilität und verlässlichen Bindungen. Mit dem Beschluss ende eine Praxis, die viele Familien verunsichert habe: Ein Kind sollte für wenige Monate eine Kita besuchen – mit neuem Umfeld und neuen Bezugspersonen –, um dann erneut wechseln zu müssen. Solche mehrfachen Übergänge seien nach Auffassung der GRÜNEN nicht im Sinne des Kindeswohls.