Kita-Erzieher wegen Missbrauch angeklagt: Das Urteil ist erfolgt

Nach zwei Jahren war es Mitte März zum Prozess gekommen. Dieser wurde jetzt vorzeitig beendet.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Matthias Kettling

Braunschweig. Die Vorwürfe gegen einen Kita-Erzieher in Braunschweig wogen schwer: Der damals 64-Jährige sollte Anfang 2023 einen fast vierjährigen Jungen sexuell missbraucht haben. Nach zwei Jahren war es jetzt zum Prozess gegen den Mann gekommen. Am gestrigen Montag erfolgte das überraschende Urteil - noch vor Ablauf der festgesetzten Verhandlungstermine.



Konkret sollte der Angeschuldigte als Erzieher in einer Braunschweiger Kindertagesstätte den Jungen in der Toilette der Kita im Intimbereich angefasst haben. Der Mutter des Kindes sei dann zu Hause aufgefallen, dass sich der Junge immer wieder an den Po gefasst habe. Auf Nachfrage habe das Kind dann von den Handlungen des Erziehers berichtet, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft Braunschweig noch im November.

Angeklagter wird entschädigt


Doch offenbar hielten die Vorwürfe vor dem Landgericht Braunschweig nicht Stand. Die Kammer habe den Angeklagten freigesprochen, weil sich ein sexueller Missbrauch nicht mit einer für eine Verurteilung erforderlichen Sicherheit feststellen lasse, teilt eine Gerichtssprecherin auf Anfrage von regionalHeute.de mit. Mit dem Freispruch sei die Kammer den Anträgen von Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Nebenklage gefolgt. Für die mehrtägige Untersuchungshaft erhalte der Freigesprochene eine Entschädigung.

Entzündung durch Verdauungsbeschwerden


Wie die Braunschweiger Zeitung berichtete, hatte eine Gerichtsmedizinerin vor Gericht ausgesagt, dass die Rötung und Schwellung im Intimbereich eher auf eine Entzündung bei dem unter Verdauungsbeschwerden leidenden Jungen hindeuteten. Zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Aussagen des Jungen durch suggestive Fragen der Mutter entstanden seien.

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