Kleber und Beton: Letzte Generation legt Büssing-Ring lahm

Mitten im Feierabendverkehr am Donnerstagnachmittag klebten sich Aktivisten auf der Fahrbahn fest. Dabei kam auch die sogenannte Beton-Hand zum Einsatz.

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Die Aktivisten blockierten die Straße.
Die Aktivisten blockierten die Straße. | Foto: Werner Heise

Braunschweig. Am heutigen Donnerstagnachmittag, gegen 16:15 Uhr, führten Aktivisten der Letzten Generation eine weitere Aktion durch. Die Kreuzung Heinrich-Büssing-Ring / Wolfenbütteler Straße wurde gleich an zwei Stellen blockiert. Es kam zu einem Verkehrschaos rund um den Braunschweiger Hauptbahnhof.



Blockiert wurde der Büssing-Ring vom Bahnhof kommend kurz vor der Kreuzung und die Wolfenbütteler Straße in Richtung Wolfenbüttel. Zum Einsatz kam diesmal nicht nur Kleber, sondern auch eine sogenannte Beton-Hand. Dabei wird ein Kleber-Sandgemisch auf die Hand aufgetragen, was für die Polizei schwerer zu lösen ist.

Eine sogenannte Beton-Hand.
Eine sogenannte Beton-Hand. Foto: Werner Heise


Die Polizei musste mehrfach Kleberflaschen einsammeln, da sich Aktivisten immer wieder festklebten. Der Ansage, dass die Versammlung auf den Fußweg verlegt wird, wurde nicht nachgekommen. In der Wolfenbütteler Straße wurde der stehende Verkehr über den Fußweg abgeleitet. Ab Kennedy-Platz ist die Strecke jetzt gesperrt. Auch die Buslinie 420 nach Wolfenbüttel wird umgeleitet. Auch am Büssing-Ring ist derzeit eine Sperrung und Umleitung nötig.

Ein Aktivist wird von der Polizei weggetragen.
Ein Aktivist wird von der Polizei weggetragen. Foto: Werner Heise


Gegen 16:45 Uhr hat die Polizei damit begonnen, die Aktivisten, die sich nicht festgeklebt haben, wegzutragen. Zum Ablösen der Klebenden ist noch niemand erschienen.

Das sagt die Polizei zur heutigen Aktion:



Warum machen die Aktivisten das? Die Letzte Generation erklärt:



Ein Spezial-Team zum Lösen der Aktivisten ist kurz vor 17 Uhr eingetroffen. Da alle Aktivisten mit der sogenannten Beton-Hand festgeklebt sind, konnte keiner von ihnen gelöst werden. Stand 17:30 Uhr wird auf weiteres Gerät gewartet. Derweil herrschen rund um die Blockade chaotische Verkehrssituationen. Es staut sich in alle Richtungen.

Die Polizei reagiert gelassen auf die Situation.
Die Polizei reagiert gelassen auf die Situation. Foto: Werner Heise


Stand 18 Uhr ist die Situation unverändert. Die Feuerwehr wurde zu Hilfe gerufen, um zu analysieren, wie sich die Beton-Hände lösen lassen.

Das Spezial-Team der Polizei hat mit dem Lösen der Aktivisten begonnen. Letztlich blieben diese Versuche erfolglos
Das Spezial-Team der Polizei hat mit dem Lösen der Aktivisten begonnen. Letztlich blieben diese Versuche erfolglos Foto: Werner Heise



Stand 19 Uhr sind weiter alle neun Aktivisten auf der Straße. Die Feuerwehr habe laut Polizeisprecher Dirk Oppermann entschieden, das Lösen der Polizei zu überlassen. Aktuell warte man auf die Technische Einsatz-Einheit. Die Straßen seien weiterhin gesperrt. Verkehrsbehinderungen gebe es aber keine größeren mehr. Zum einen habe sich der Feierabendverkehr aufgelöst, zum anderen werde der Verkehr nun anders gelenkt.

Straße wird beschädigt


Stand 20 Uhr wurde vor etwa 30 Minuten damit begonnen, den ersten Aktivisten von der Straße zu lösen. Mit einem Trennschleifer wurde seitlich der Hand eine Spalte in den Asphalt geflext. Mit einem Bohrer soll ein Teil der Straße entfernt werden. Diese wird dadurch definitiv beschädigt und auch nach Abschluss der Maßnahme nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Neben der Anzeige wegen Nötigung haben die Aktivisten daher mit Strafanzeigen wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung zu rechnen, erklärt Dirk Oppermann. Man hoffe, dass die Lösung der weiteren Aktivisten nun schneller gehe.

Stand 21:10 Uhr sind vier der neun Aktivisten von der Straße gelöst, fünf weitere verbleiben. Der Bereich des Heinrich-Büssing-Rings werde aber in Kürze wieder frei sein, erklärt Dirk Oppermann. Ob man die Straße heute noch ausbessere oder für den Verkehr sperren muss, ist noch nicht entschieden.

Noch kein Ende in Sicht


Stand 21:30 Uhr wurde der letzte Aktivist vom Büssing-Ring entfernt. Wie es mit der Straße weitergeht, ist noch nicht entschieden. Die Entfernung der Aktivisten auf der Wolfenbütteler Straße beginnt in Kürze.

Wie auch bei den vorherigen Aktionen der Letzten Generation, reagierten einige betroffene Autofahrer aggressiv auf die Blockade. Vereinzelt gab es aber auch Zustimmung von Passanten. Ein Rettungswagen, der die Kreuzung passierte, wurde durchgelassen.

Aktualisiert - Nun sollen die Aktivisten zahlen:



Ein Krankenwagen wurde durchgelassen.
Ein Krankenwagen wurde durchgelassen. Foto: Werner Heise


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