Klimaproteste in Braunschweig: Letzte Generation erhält Unterstützung

Am Mittwoch soll es einen Protestmarsch der Letzten Generation in Braunschweig geben. Vorher findet eine Solidaritätskundgebung "gegen die Kriminalisierung der Klimabewegung" statt.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: über Regionale Energie- und KlimaschutzAgentur e.V.

Braunschweig. Nach den Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern der Letzten Generation in der vergangenen Woche kündigten die Klimaaktivisten an, dass weitere Proteste folgen sollen. Die Gruppe rief dazu auf, dass am morgigen Mittwoch alle Unterstützer in ihrer Stadt auf die Straße gehen sollen. So wird es auch in Braunschweig einen Protestmarsch geben. Damit solidarisiert sich nun auch die Regionale Energie- und KlimaschutzAgentur e.V. (reka).



Um den friedlichen Protest zu unterstützen ruft die reka ebenfalls zu einer Kundgebung auf. Die "Solikundgebung gegen die Kriminalisierung der Klimabewegung" soll am morgigen Mittwoch um 16 Uhr auf dem Schlossplatz in Braunschweig stattfinden.

In einer Pressemitteilung erklärt reka, warum sie die letzte Generation unterstützt.

Kritik an Maßnahmen


Vergangene Woche fand im Auftrag des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) und der Generalstaatsanwaltschaft München eine groß angelegte Razzia statt, bei der Mitglieder der "Letzten Generation" unter dem Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung ins Visier genommen wurden. Im Rahmen dieser Aktion wurden die Spendenkonten der Gruppe beschlagnahmt und ihre Website von den staatlichen Ermittlungsbehörden gesperrt.

Das Vorgehen der Behörden habe sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den Vereinten Nationen heftige Kritik hervorgerufen. Die Letzte Generation habe nach eigenen Angaben nicht kriminell gehandelt, sondern habe sich mittels zivilem Ungehorsam für die Bekämpfung der Klimakrise eingesetzt. Die Aktivisten wollen damit auf einen eklatanten Mangel an politischem Handeln aufmerksam machen, der es versäumt habe, angemessene Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise zu ergreifen. Vielmehr seien teilweise Maßnahmen ergriffen worden, die die Situation noch verschlimmer.

Unterstützung für die Letzte Generation


Die Letzte Generation verweist auf die Bedrohung durch drohende Klimakipppunkte, die das Leben auf der Erde für Tausende von Jahren dramatisch verändern könnten. Die Aktionsformen der Gruppe sollen unter dem Grundsatz der Gewaltfreiheit durchgeführt werden. "Auch wir empfinden die Verzweiflung, die der Ursprung für die Aktionen der Letzten Generation sind", so reka.

Die Aktionen der Letzten Generation sollen nicht zu einer Radikalisierung der Klimabewegung führen, sondern auf eine Radikalisierung der Gegner von Klimaschutzmaßnahmen aufmerksam machen, erklärt reka. Jüngste Erkenntnisse aus der Protestforschung und Kommunikationsforschung, die in der "Zeit" veröffentlicht wurden, würden diese Sichtweise unterstützen.



Immer mehr Anhänger


Die Kriminalisierung der Letzten Generation habe jedoch nicht den gewünschten Effekt der Einschüchterung oder Spaltung der Klimagerechtigkeitsbewegung. Im Gegenteil, immer mehr Menschen aus verschiedenen Alters- und Gesellschaftsschichten würden sich der Forderung nach energischem und konsequentem Klimaschutz anschließen, so reka.

So ruft reka Unterstützer auf, sich an der Solidaritätskundgebung am Schlossplatz in Braunschweig zu beteiligen. Gegen 16:45 Uhr will dann auch die lokale Gruppe der Letzten Generation mit ihrem Protestmarsch starten - so reka.


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