"König von Groß-Deutschland“ - Veranstaltung über Reichsbürger am Montag

Ein Vortrag mit anschließender Diskussion findet im Saal des Theologischen Zentrums statt.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Braunschweig. Ein Vortrag mit anschließender Diskussion über Reichsbürger findet am Montag, 27. Februar, 19 Uhr, im Saal des Theologischen Zentrums statt. Mit dabei ist der Journalist und Autor Andreas Speit. Darüber informiert die mitveranstaltende Gewerkschaft Verdi in einer Pressemeldung.



Im Dezember 2022 wurden Reichsbürger bei einer bundesweiten Razzia festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, einen gewaltsamen Umsturz zu planen und die Macht über Deutschland übernehmen zu wollen. „Reichsbürger anerkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als souveränen Staat und halten sie auch nicht für einen Rechtsstaat. Für viele besteht das Deutsche Reich in den Grenzen von 1918 oder 1937 einfach weiter. Andere glauben, die Bundesrepublik sei eine GmbH oder ein Konstrukt der Alliierten. Wieder andere proklamieren sich zum König“, so Andreas Speit.

Entkultivierung des Bürgertums


Ihre Forderungen wirken seltsam, ihr Auftreten wirkt skurril, nicht von dieser Welt, eher von gestern. Muss man sie ernst nehmen? Stehen wir vor einer neuen Diktatur? Sind Anschläge auf demokratische Einrichtungen und Politiker wahrscheinlich? „Durch die Medien geistert die These, nur Verlierer fühlen sich von Reichsbürgerideologien angezogen. Das ist falsch. Die Gruppe, die jetzt aufgeflogen ist, entstammt der Mitte der Gesellschaft: Unternehmer, eine Richterin, Offiziere, Polizisten“, so Speit. Dass es notwendig sei, 2023 über diese Fragen nachzudenken, deute auf eine Verschiebung in der bundesrepublikanischen Gesellschaft hin, die vor neuen Aufgaben stehe: „Es ist eine ‚Entkultivierung des Bürgertums‘ im Gange, ein Teil der einstigen Mitte flieht ins Autoritäre". betont Andreas Speit.

Der Vortrag ist eine Veranstaltung des Vereins „Forum gegen Rechts“ in Kooperation mit der Initiative „Kirche für Demokratie gegen Rechtsextremismus“ (IKDR) und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Das Theologische Zentrum befindet sich neben der St. Ulrici Brüdern Kirche, der Zugang geht über die Kannengießerstraße.


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