Braunschweig. Wenn man sich den Haushaltsentwurf der Stadt einmal genauer anschaut, kann man feststellen, dass es zu Kürzungen bei der Ausstattung der Grundschulen nach dem Braunschweiger Modell kommen soll. Diese sollen bei rund 600.000 Euro liegen. Dagegen formiert sich Wiederstand. Die 16 Schulleiter und Schulleiterinnen haben in einem Schreiben ihre Ablehnung deutlich zum Ausdruck gebracht.
Doch gehen wir zunächst genauer auf die Pläne ein. Warum überhaupt die Kürzungen, mit denen im kommenden Schuljahr begonnen werden soll? Sie werden begründet mit der höheren Ausstattung von Lehrerstunden inklusive kapitalisierbaren Geldern durch das Land Niedersachsen. Diese zusätzlichen Stunden sollen für Nachmittagsbetreuung oder ähnliches genutzt werden. Die Stadt könnte sich als Geldgeber etwas zurückziehen. Rund zehn Prozent der Kosten für die Stadt sollen so wegfallen. Aus Sicht der Schulleitungen der 16 offenen Ganztagsschulen und ihrer Träger ist das aber nicht umsetzbar.
Das Ende des Braunschweiger Modells?
Sie formulieren es in ihrem Schreiben, das BraunschweigHeute.de aus gut informierten Kreisen vorliegt und in den Schulausschuss eingereicht wird, wie folgt: "Der bisher erzielte positive Ansatz, dass Kinder am Vor- und Nachmittag ganzheitlich gebildet werden, ist durch die Kürzungen (mindestens zehn Prozent) stark gefährdet. Der neue Ganztagsschulerlass bietet Möglichkeiten zur individuellen Förderung und stärkeren Berücksichtigung der Inklusion und stellt damit eine deutliche Qualitätsverbesserung dar. Das darf nicht durch die Entlastung des städtischen Haushalts gefährdet werden. Die Kürzungen bei den Trägern führen zu einer Übertragung der Aufgaben an die Schulen. Das hat zur Folge, dass eine Verlässlichkeit der täglichen Betreuungszeiten am Nachmittag und in den Ferien in jeglicher Organisationsform nicht gewährleistet ist. Kinder und Eltern brauchen die Qualitäten von pädagogischen Mitarbeitern und Lehrkräften. Der Ausbau einer Betreuungsquote auf 60 % an den Braunschweiger Grundschulen ist mit dieser Kürzung nicht möglich und führt zum Ende des Braunschweiger Modells. Wir bitten im Sinne unserer Braunschweiger Kinder von den Kürzungen Abstand zu nehmen."
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