Braunschweig. Nach Volkswagen, BMW und Opel kommt nun auch Tesla auf die Liste der hybriden und vollelektrischen Polizeifahrzeuge, welche im Rahmen des Projekts "lautlos & einsatzbereit" im rund-um-die-Uhr-Betrieb bei Wind und Wetter bei der Polizei getestet werden. Das teilt die Polizei mit.
Ziel des Projekts ist den Einsatz von hybriden und batterieelektrischen Polizeifahrzeugen einschließlich entsprechender Ladeinfrastruktur im 24-Stunden Betrieb zu evaluieren, bestehende Potenziale in Flotten mit extremen Einsatzszenarien zu erheben sowie Mindeststandards in einem Leitfaden zusammenzustellen. Betrachtet werden dabei insbesondere Fahrzeuge aus dem anspruchsvollen Einsatz- und Streifendienst und dem Ermittlungsbereich.
Treffen in Luxemburg
Bei einem ersten persönlichen Treffen am 28. September in Luxemburg konnte die grenzüberschreitende Kooperation nun auch offiziell geschlossen werden. Die Polizei Luxemburg wird damit Teil des bereits im September 2016 gestarteten interdisziplinären Forschungsprojekts "lautlos & einsatzbereit", welches sich mit Elektromobilität in polizeilichen Flotten befasst. Untersucht wurde bisher die herstellerübergreifende Nutzung in innerstädtischen Bereichen, in Stadtrandgebieten sowie in ländlichen Regionen - einschließlich Inselbetrieb und Mittelgebirge.
Als wäre der hochanspruchsvolle Test in den Einsatz- und Streifendiensten nicht genug, kommt durch die besondere Kooperation ab sofort auch der Autobahnbetrieb neu hinzu, welcher bislang leider nicht berücksichtigt werden konnte. "Auf dem Markt gab es zu Projektbeginn kein Elektrofahrzeug, welches den Mindeststandards für die polizeiliche Nutzung auf der Autobahn gerecht wurde. Das ist auch aktuell noch so. Allerdings sind die Ankündigungen der Fahrzeughersteller sehr vielversprechend. Um die Erfahrungen im Bereich der Autobahnpolizei und auch der Technologie des amerikanischen Herstellers Tesla im Projekt mit betrachten zu können, war eine Kooperation mit der Polizei Luxemburg eine tolle Gelegenheit über die wir uns sehr freuen" so Oliver Suckow, Projektleiter der Polizei Niedersachsen.
Projekt läuft bis Ende 2019
"Zum Abschluss des Projekts Ende 2019 wird von uns ein bis dahin entwickelter Leitfaden veröffentlicht. Der Zeitpunkt liegt günstig, da die Elektrofahrzeuge der nächsten Generation kurz darauf verfügbar sein werden. Der Leitfaden soll Flottenplanern von Polizei, Feuerwehr oder auch Rettungsdienst helfen, die ökologischen und ökonomischen Aspekte bei der Implementierung von Elektromobilität in den Fuhrpark zu berücksichtigen", erklärt Dr. Kerstin Schmidt, Projektleiterin der Technischen Universität Braunschweig.
Polizeipräsident Michael Pientka bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages. Foto: Polizei
Im Vorfeld wurde bereits von Michael Pientka (Polizeipräsident der projektleitenden Polizeidirektion Braunschweig), Dietmar Smyrek (Vizepräsident der Technischen Universität Braunschweig) und Philippe Schrantz (Directeur Général de la Luxemburg) der gemeinsame Kooperationsvertrag unterzeichnet. Seit dem Start besteht an dem Projekt landes-, bundes- und inzwischen sogar international großes Interesse. "Viele Polizeien in Deutschland und Europa erwarten einen technischen Umbruch. Sie stehen derzeit vor der Entscheidung, in Elektromobilität zu investieren und ihre Flotte umzustellen" so Oliver Suckow, Projektleiter der Polizei Niedersachsen. "Wir erhalten auch internationale Anfragen."
Andere Länder,andere Einsatzszenarien
Die Polizei Luxemburg hat im Vergleich zu Niedersachsen und weiteren deutschen Länderpolizeien andere Fahrzeugmodelle im Einsatz. Teilweise gibt es auch andere Einsatzszenarien. Um Elektromobilität europaweit für den polizeilichen Einsatz zu erproben werden über das Projekt lautlos&einsatzbereit die wissenschaftliche Begleitforschung sowie unsere bisherigen polizeilichen Projekterfahrungen zur Verfügung gestellt. Mauro Stocco, Projektleiter der Polizei Luxemburg, hierzu: "Wir freuen uns sehr über diese außergewöhnliche Kooperation."
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