Kostenloses Mittagessen für bedürftige Schüler fällt weg: Markurth fordert Ausgleich vom Bund

Im Lockdown haben die meisten Mensen geschlossen. Braunschweigs Oberbürgermeister fordert daher, die vorgesehenen Mittel direkt an die betroffenen Familien auszuzahlen.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Braunschweig. Oberbürgermeister Ulrich Markurth setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass der Bund die im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) für die Mittagessenversorgung an Schulen vorgesehenen Mittel in Zeiten, in denen es kein Essen an Schulen gibt, direkt an die betroffenen Familien auszahlt. Einen Brief mit der dringenden Bitte um rasche Überprüfung hat der OB an den Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, gesandt. Das teilt die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.


Auch für die Zeit nach dem 10. Januar sei es wahrscheinlich, dass die Schulen weiterhin von Schließungen betroffen seien, entweder komplett oder im Wechselmodell aus Präsenz- und Distanzlernen, hebt der OB hervor. In beiden Szenarien falle die Mittagessenversorgung an den meisten Schulen weg. "Für einkommensschwache Familien bedeutet dies, dass sie auf die Leistung des kostenfreien Mittagessens für ihre Kinder verzichten müssen". Dies führe zu finanziellen Einbußen, zudem sei damit ein regelmäßiges warmes Mittagessen für viele Kinder und Jugendliche nicht gesichert.

Lunchpakete logistisch nicht möglich


Die Möglichkeit, auf Lunchpakete mit Lieferung nach Hause oder Abholung umzustellen, ist für Braunschweig mit 17 Caterern verschiedener Größe, die die Schulen versorgen, nicht umsetzbar. Den Unternehmen fehlen personelle, infrastrukturelle und logistische Voraussetzungen. Dies stellt sich zum Beispiel in Wolfsburg mit einem großen Caterer, zudem eine städtische Tochtergesellschaft, anders dar. Dort waren im ersten Lockdown wöchentliche Lunchboxen verteilt worden.

"Braunschweig hat im Lockdown im Frühjahr 2020 aus eigenen Mitteln eine einmalige Unterstützung der Familien mit einem 30-Euro-Gutschein pro BuT-berechtigtem Kind organisiert", schreibt der OB weiter. "Ziel war es – neben der finanziellen Unterstützung – ein Zeichen des Zusammenhalts an die einkommensschwachen Familien zu senden, die in den Sozialschutzpaketen des Bundes nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Vor diesem Hintergrund sprechen sowohl die praktische Umsetzbarkeit als auch die Gebote der Diskriminierungsfreiheit und der Solidarität dafür, die BuT-Mittel für die Mittagessenversorgung in Zeiten des Wechselmodells und der Schulschließung direkt an die Familien auszuzahlen."


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