Kritische Masse vom Regen verwässert

von Thorsten Raedlein




Braunschweig. Die angestrebten 100 Radfahrer waren es dann doch nicht, die sich am Freitagabend vom Hauptbahnhof im Pulk durch die Stadt bewegten. Respektabel war die Anzahl trotzdem – und Respekt, die die mitgefahren sind, trotzten dem Regen.

Jeden letzten Freitag im Monat treffen sich die Radler scheinbar zufällig um 19 Uhr am Hauptbahnhof um – Rad an Rad – durch die Stadt zu fahren. Ein Festes Ziel gibt es nicht, einen Organisator gibt es nicht, ein gemeinsames Ziel gingt es. Ein Wenig Unordnung in den Verkehr bringen. Denn als "Kritische Masse" (und dies sind nach Paragraf 27 der Straßenverkehrsordnung mehr als 15 Radfahrer im Verband) dürfen sie zu zweit nebeneinander auf der Straße fahren, selbst wenn es einen Radweg gibt. 

Wichtig ist dabei aus verkehrsrechtlichen Gründen, dass sich die „Critical Mass“, die „Kritische Masse“, zufällig ergeben muss. Deshalb sind jegliche Vorbereitungen verboten. Im Grunde wollen die sich treffenden Radfahrer darauf aufmerksam machen, dass Radfahrer ebenso wie motorisierte Fahrzeuge Teil des Straßenverkehrs sind. Das Ziel sei es aber nicht, den Straßenverkehr zu blockieren, sondern über Rechte der Radler aufzuklären. So darf die Gruppe sogar rote Ampeln überqueren, sofern der erste Radfahrer noch Grün hatte. Autofahrer brauchen Geduld, wenn sie auf eine „Critical Mass“ treffen und ihr hinterherfahren müssen. Der Ratschlag der Radler: Verständnis haben.


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