Laienreanimation kann Leben retten

von Robert Braumann


Symbolbild, Robert Braumann
Symbolbild, Robert Braumann



Braunschweig. Bei Atemstillstand zählt jede Sekunde - bis zum Eintreffen eines Rettungswagens darf es in Niedersachsen aber bis zu fünfzehn Minuten dauern. An dieser Stelle kann Laienreanimation ein Schlüssel zum Überleben sein. Auch deshalb sind die Mitarbeiter der Braunschweiger Leitstelle im Bereich der Telefonreanimation ausgebildet.

Seit 2008 wird das Verfahren in der Löwenstadt angewendet. Das Vorgehen: Sobald ein Notruf eingeht, geben die Experten in der Leitstelle genaue Anweisungen, was ein möglicher Helfer vor Ort tun kann, um die Überlebenschancen der betroffenen Person zu steigern. In der Regel geht es dabei um die klassische Herzdruckmassage, mit der Anleitung am Telefon kann die Zeit überbrückt werden, bis der Rettungsdienst eintrifft. In einer Studie, an der auch Andreas Günther, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, Berufsfeuerwehr Braunschweig, mitgearbeitet hat, werden Zahlen für die Stadt Braunschweig vorgestellt. In den Jahren 2011 bis 2014 gab es demnach 812 Reanimation im Stadtgebiet. Die Lebendentlassungsrate lag demnach bei 16,4 Prozent. Im bundesweiten Vergleich eine gute Quote.

Laienreanimation als ein Schlüssel


Diese führt Andreas Günther im Gespräch mit regionalHeute.de auch auf die kurzen Zeiten zurück, die es braucht, bis in der Löwenstadt ein Rettungswagen beim Patienten ist. Der Anteil Ersteintreffen des Rettungsdienstes innerhalb von acht Minuten nach Notruf lag in Braunschweig bei 78,2 Prozent. Dennoch sieht der Rettungsdienst-Leiter Luft nach oben. Gerade was die Laienreanimation betrifft. Hier müsse man weiter für das Thema sensibilisieren. Entscheidend sei das sofortige Einsetzen einer Herzdruck-Massage. Die Überlegungen die Maßnahmen in den Schulunterricht einzuführen, begrüße er. Bereits den Kindern den richtigen Umgang zu erklären, könne vielleicht ein Schlüssel sein. Ein weiterer Baustein seien die Anweisungen über das Telefon. Statistisch sei eine Verbesserung der Rettungskette durch die Telefonreanimation schwer zu beweisen, doch er sei überzeugt von der Herangehensweise. Natürlich könne eine Laienreanimation nicht immer das Leben einer Person retten, aber die Chancen ohne schwerwiegende Schäden aus dem Krankenhaus entlassen zu werden, könnten zumindest in einigen Fällen gesteigert werden. Günther appelliert auch deshalb an die Bevölkerung sich noch mehr mit dem Thema Erste-Hilfe auseinanderzusetzen. Im Idealfall könnten so mehr Leben gerettet werden.


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