Braunschweig. Menschen mit einer schweren psychiatrischen Erkrankung ein Leben inmitten der Gesellschaft und ohne Ausgrenzung ermöglichen – das ist das Ziel der neuen Gemeindepsychiatrischen Zentren (GPZ), die das Land Niedersachsen in einem Pilotprojekt aufbauen wird. Eines der landesweit zwei Zentren wird dabei in Braunschweig errichtet. Davon berichtet die SPD-Ratsfraktion.
„Gemeindepsychiatrische Zentren haben bei der Behandlung von psychisch schwer kranken Menschen einen völlig neuen Ansatz“, erläutert Annette Schütze, SPD-Ratsfrau und Vorsitzende des Sozialausschusses. „Das GPZ Team hilft den Menschen vor Ort und in ihrer vertrauten Umgebung. Damit entfällt eine Hürde. Denn oft dauert es sehr lange, bis sie professionelle Hilfe suchen. Das ist für die Betroffenen eine bahnbrechende Verbesserung und eine echte Chance.“ Schütze danke dem Ministerium daher für das Vertrauen, eines der Zentren nach Braunschweig zu vergeben. Sie mahnt aber auch: „Das Land hat sich bereiterklärt, in einem ersten Schritt den Aufbau dieser Zentren zu fördern und die Koordinierungsstelle zu finanzieren. Aus kommunaler Sicht muss jetzt noch ein zweiter Schritt erfolgen: die entsprechende Förderung der Träger, die die Behandlung vor Ort ausführen und die Teams bereitstellen müssen. Diese Kosten dürfen nicht an den Kommunen oder den Trägern selbst hängenbleiben.“
"Kosten dürfen nicht an Trägern und Kommunen hängenbleiben"
Schütze, zugleich SPD-Landtagsabgeordnete, werde sich im Land daher für die kommunalen Interessen der Braunschweiger Träger einsetzen: „Braunschweig besitzt ein einzigartiges Netzwerk von Projektpartnern. Diese sind auch einer der Gründe, weshalb Braunschweig den Zuschlag erhalten hat. Diese Träger, die hochmotiviert sind, die Arbeit des GPZs nun umzusetzen, müssen jedoch entsprechend finanziell ausgestattet werden.“ Profitieren werden in jedem Fall die Patienten in unserer Stadt: „Dieser neue Weg der psychiatrischen Behandlung verspricht Teilhabe und ein würdiges Leben für Menschen in dieser sehr schweren Lage. Die vom GPZ koordinierten Teams kommen zu den Betroffenen nach Hause und bieten Hilfe in der akuten Situation an. Gleichzeitig leiten sie dauerhafte Unterstützungsangebote ein“, so Schütze. Zudem werde durch eine GPZ koordinierte Behandlung unnötige Bürokratie aufgrund unterschiedlicher Abrechnungssysteme und Sozialgesetzbücher abgebaut und damit Ressourcen und Geld gespart.
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