Langfinger-Problem: Diebe klauen immer öfter aus Fahrradkörben

von Nick Wenkel


Die Polizei gibt Tipps, wie die Diebstähle aus Fahrradkörben verhindert werden können. Symbolfoto: Polizei
Die Polizei gibt Tipps, wie die Diebstähle aus Fahrradkörben verhindert werden können. Symbolfoto: Polizei

Braunschweig. Besorgt zeigt sich die Polizei Braunschweig über eine Entwicklung der vergangenen Monate. Vermehrt kommt es zu Diebstählen von Hand- oder Einkaufstaschen aus Fahrradkörben. Allein in den vergangenen drei Monaten wurden mehr als 30 dieser Taten angezeigt. Das berichtete die Polizei in einem Pressegespräch am gestrigen Mittwoch.


Nach Angaben der Polizei nutzen die Täter offensichtlich kurze Stopps an Ampeln oder Unaufmerksamkeit während der Fahrt, umunbemerkt Taschen aus Fahrradkörben oder von Gepäckträgern zuentwenden. Seit Freitag ereigneten sich allein erneut vier Taten. Zuletzt wurde am Montag einer 37-jährigen Frau aus Lamme der Rucksack auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstätte aus dem hinteren Fahrradkorb entwendet. Sie konnte keinerlei Täterhinweise geben. Neben Bargeld fehlen der Frau auch diverse Ausweispapiere. Der Gesamtschaden belief sich auf ungefähr 300 Euro.

14-Jähriger reißt Frau und Rad um


Am späten Nachmittag scheiterte dann ein 14-jähriger Jugendlicher bei dem Versuch, eine Handtasche aus einem Fahrradkorb zu stehlen. Die 61-jährige Geschädigte hatte sich kurz mit dem Fahrrad stehend mit einer Bekannten unterhalten. Der Jugendliche wollte den Moment nutzen und die Handtasche aus dem Fahrradkorb nehmen. Er hatte dabei übersehen, dass die Griffe um die Sattelstange gewickelt waren, so dass er die Frau mit dem Rad umriss. Sie zog sich hierbei eine leichte Verletzung am Knie zu. Der junge Täter konnte im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung gefasst werden.

Häufig werden die Wertgegenstände wie Portmonee, Handys und ähnliches aus den Taschen genommen und die Taschen selbst zügig wieder "entsorgt", so die Polizei. So wurde am Freitag schon kurz nach der Tat eine entwendete Geldbörse wieder aufgefunden.

Zeugenhinweise mit geringen Erfolgschancen


Die Ermittlungsarbeit bei dieser Art von Delikten gestalte sich, nach Aussagen der Polizei, oft schwierig, da die Geschädigten das Fehlen ihrer Taschen erst an der Stelle bemerken, wenn sie ihr Fahrrad abstellen. So müsse der gefahrene Weg rekonstruiert und auch an mögliche Haltepunkte gedacht werden. Ein Zeugenaufruf verspreche zumeist bei einem derartig unklaren Tatort wenig Aussicht auf Erfolg. Auch gebe es in der Regel keine Spuren, die einen Hinweis auf den Täter geben.
Das rät die Polizei:

Nicht zuletzt deswegen weist die Polizei darauf hin, dass Fahrradfahrer insbesondere an Ampeln ihren Transportkorb im Blick haben sollte. Mitgeführte Taschen oder Rucksäcke sollten gegen das einfache Herausnehmen gesichert sein. Möglich sind hier Spanngurte oder das Umwickeln der Griffe um die Sattelstange. Wertsachen wie Geldbörse oder Handy sollten am Körper getragen werden. Weiter sollten sämtliche Reißverschlüsse der Taschen zugezogen werden, um ein einfaches Hineingreifen zu verhindern.


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