Braunschweig. Das Städtische Museum am Löwenwall öffnet am Sonntag, 3. November, seine Türen für den Start der Ausstellung, die sich anlässlich des Einzugs des Herzogspaars Ernst August Herzog zu Braunschweig-Lüneburg und Herzogin Victoria Luise in Braunschweig vor 100 Jahren, am 3. November 1913, mit den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Konstellationen in der Stadt in dieser Zeit beschäftigt. „Braunschweig 1913“ ist Teil des Themenjahres „1913 – Braunschweig zwischen Monarchie und Moderne“. Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse und Museumsdirektorin Dr. Cecilie Hollberg führten heute im Rahmen einer Pressevorbesichtigung schon einmal durch die Ausstellung.
„Mit der dritten Ausstellung zum Thema setzen wir zum Ende des Themenjahrs noch einmal einen weiteren Akzent“, sagte Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse. „Nachdem das Schlossmuseum die Hochzeit selbst in den Blick genommen hat und das Landesmuseum dieses Ereignis in den größeren Kontext von Politik und Wirtschaft auf Ebene der Braunschweiger Region und des Deutschen Reiches im Jahr 1913 stellt, wendet sich das Städtische Museum nun noch einmal intensiv der Braunschweiger Sozial-, Industrie und Kulturgeschichte zu.“
Der Einzug von Ernst August Herzog von Braunschweig-Lüneburg und der Herzogin Victoria Luise am 3. November 1913 in die Stadt Braunschweig erlaube einen großartigen Blick in die Geschichte, führte Museumsdirektorin Dr. Cecilie Hollberg aus. Die Ausstellungsgliederung folge dem offiziellen Übersichtsplan von 1913 zur Aufstellung der Schulen und Vereine. Dieser Stadtplan zeige neben dem Weg des Herzogpaares vom Hauptbahnhof zum Residenzschloss auch die Verortung der Bürger, Vereine und Behörden entlang der Fahrstrecke.
„Mit einer Vielzahl an Zeitzeugnissen gibt die Ausstellung ein lebendiges Bild der wilhelminischen Gesellschaft“, so Frau Dr. Hollberg. Zu sehen seien dabei romantisch verklärende Alltagsgegenstände wie eine Puppenstube mit Püppchen in Uniform oder die Postkarte mit Blick auf das Brautkleid der Prinzessin Viktoria Luise, aber auch Handfestes wie die erste Waschmaschine von „Miele“ oder das blau-gelbe Trikot des Norddeutschen Meisters F. C. Eintracht Braunschweig.
Facettenreich vorgestellt wird dem Ausstellungsbesucher die Braunschweiger Industriegesellschaft mit ihren Stärken in der Lebensmittel- und Metallindustrie, die Facharbeiterausbildung sowie die Forschungsarbeiten insbesondere der Fachrichtungen Physik und Chemie. Die großzügigen Leihgaben der Dr. v. Morgenstern Schule Braunschweig und des Gymnasiums Große Schule Wolfenbüttel erlauben die Präsentation von Versuchsapparaten und Messinstrumenten, darunter ein Kolorimeter.
„Braunschweig war auch 1913 eine Stadt der Kultur“, so die Museumsdirektorin weiter. In der Malerei zählte zur künstlerischen Avantgarde Götz von Seckendorff. Er wird in der Ausstellung neben Arbeiten von Johannes Leitzen, Käthe Bewig, Margarete Raabe, Anna Löhr und anderen Braunschweiger Künstlern präsentiert. Dank Leihgaben aus Privatbesitz können unbekannte Dokumente zur Biografie des Komponisten Hans Sommer ausgestellt werden. Oft sind es unscheinbare Zeitzeugen wie die drei Abrisskarten von 1876, der Uraufführung vom Ring des Nibelungen: Siegfried, Walküre, Rheingold.
Eine Begleitausstellung „Braunschweig um 1900 – Architektur und Design“ im Altstadtrathaus widmet sich der Baugeschichte der Stadt und zeigt in einem Ausstellungskino Braunschweig 2013 in Stereophotographie.
Weitere Infos:
Führungen: Sonntag: 10.11. / 17.11. / 8.12. / 15.12. 13/ 5.1.14, jeweils 14.30 Uhr, Dienstag: 5.11. / 19.11. / 3.12. / 17.12.13, jeweils 19 Uhr, Kosten 1,50 € (erm. 0,50 €)/ Person
Kreativ-Werkstatt für Familien – Rundgang und Gestalten für Kinder ab 8 Jahren, Kosten 5 €/ Person, 22.12.13, 14.00 bis 16.30 Uhr
Städtisches Museum Braunschweig, Haus am Löwenwall, Steintorwall 14, 38100 Braunschweig, Öffnungszeiten: Di 10 – 21 Uhr, Mi – So 10 – 17 Uhr Ausstellungsdauer: 05. November 2013 bis 05. Januar 2014, Eintritt frei
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