LOT-Theater ist insolvent - "Ein herber Schlag für die Stadt"

Zwei wichtige Spielstätten der freien Theaterszene in Braunschweig stehen im laufenden Veranstaltungsjahr nicht mehr zur Verfügung.

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Braunschweig. Durch die Mitte April bekannt gewordenen Insolvenzen der Freie Spielstätten Braunschweig gGmbH und des Vereins LOT-Theater stehen zwei wichtige Spielstätten der freien Theaterszene in Braunschweig im laufenden Veranstaltungsjahr nicht mehr zur Verfügung. Das berichtet die SPD-Landtagsabgeordnete und Braunschweiger Ratsfrau Annette Schütze in einer Pressemitteilung. Sie fordert eine schnelle Prüfung von Übergangslösungen.



Annette Schütze, Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kultur des Landes sowie im städtischen Ausschuss für Kultur und Wissenschaft, ordnet ein: „Das LOT war in den vergangenen Jahrzehnten ein essentieller und geschätzter Bestandteil der Theater- und Tanzkultur in Braunschweig. Das Theater in der Kaffeetwete brachte Kunst auf die Bühne, wie man sie sonst nirgendwo in Braunschweig finden kann."

Rettung war nicht möglich


Die Insolvenz sei ein herber Schlag für die Stadt und die gesamte niedersächsische Kulturbranche. Trotz dieses herausragenden Status sei eine Rettung der Vereine über Land oder Kommune nicht möglich gewesen. Steuergelder von Land und Stadt dürften nicht in bereits insolvente Unternehmen geleitet werden. Eine weitere Förderung hätte die Insolvenz ebenfalls nicht abwenden können. "Auch eine Betriebsfortführung durch die Stadt ist nicht möglich, da in diesem Fall auch alle Schulden übernommen werden müssten. Diese Rechtslage müssen wir – so bitter es auch ist – anerkennen", so Schütze.

Zugleich fordert die SPD-Politikerin Engagement der Stadt bei der Suche nach alternativen Auftrittsorten im laufenden Jahr. „Um die Künstlerinnen und Künstler, die bereits fest mit den Aufführungen geplant hatten, abzusichern und das Angebot für das Braunschweiger Publikum zu erhalten, müssen schnell Lösungen gefunden werden. Eine Prüfung der Spielstätte St. Leonhard wird bereits durchgeführt und auch das Angebot des Zirkus Dobbelino, kurzfristig Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, sollte geprüft werden."

Auswirkungen auf die Schulen


Zudem könnten Schulen mit entsprechend geeigneten Räumlichkeiten in die Suche nach einer Übergangslösung mit einbezogen werden. Die Schließung habe auch Auswirkungen auf die Schulen, an denen Darstellendes Spiel von freien Künstlern aus der Region unterrichtet werde. Durch den dauerhaften Wegfall der Braunschweiger Spielstätte, würde langfristig eine Abwanderung dieser Gruppe drohen. "Auch diese mögliche Konsequenz aus der Insolvenz sollte nicht unterschätzt werden“, betont die Abgeordnete

Annette Schütze sichert den Künstlern sowie den Kulturinteressierten ihre Unterstützung zu: „Auf lange Sicht ist es im Interesse von Stadt und Land, dass Braunschweig über eine freie Bühne verfügt und damit diese Art des Theaters bei uns erhalten bleibt. Gerade hatte sich auch eine Tanzszene etabliert, die wir unbedingt weiter in der Stadt halten sollten. Dafür brauchen wir einen Auftrittsort."

Termine fallen aus


Auch das Staatstheater habe die Spielstätte für Produktionen genutzt. Deshalb fielen jetzt auch Termine, wie zum Beispiel die Uraufführung von "Fühlst Du", aus. "Für mich steht außer Frage, dass alles darangesetzt werden muss, auch eine langfristige Lösung zu finden“, betont die SPD-Politikerin. „Sobald eine Nachfolge für den Betrieb der Spielstätte gefunden wurde, sollten auch wieder Fördermittel aus der städtischen sowie vom Landeshaushalt fließen. Dafür werde ich mich einsetzen.“


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