Lukas-Werk will Zeichen gegen Spielsucht setzen


Über 80 Prozent der Spielsüchtigen hängen am Spielautomaten.

Symbolbild:  Klaus Knodt
Über 80 Prozent der Spielsüchtigen hängen am Spielautomaten. Symbolbild: Klaus Knodt | Foto: Klaus Knodt

Braunschweig. Das Lukas-Werk will am kommenden Mittwoch auf dem Kohlmarkt Gelscheine schreddern. Als Teil einer bundesweiten Aktion der Organisation will das Lukas-Werk auf die Geldbeträge aufmerksam machen, die Glücksspielsüchtige Tag für Tag verlieren. Dies berichtet die Braunschweiger Fachambulanz des Lukas-Werks in einer Pressemitteilung.


Damit beteilige sich die Fachambulanz Braunschweig der Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH am diesjährigen bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht und will auf die hohen Summen aufmerksam machen, die täglich beim Glücksspiel verspielt würden. „Alleine an niedersächsischen Geldautomaten sind das pro Jahr etwa 530,1 Mio. Euro. Das bedeutet 1,5 Millionen Euro pro Tag“, sagt Christian Horn, Sozialpädagoge/Sozialarbeiter und Präventionsfachkraft in der Lukas-Werk Fachambulanz Braunschweig. Für Braunschweig weist Horn darauf hin, dass die Einsätze an Geldspielautomaten in den letzten zehn Jahren von 10 auf knapp über 26 Millionen Euro, und damit um mehr als 160%, gestiegen sind und beruft sich dabei auf die sog. "Trümper-Studie" aus dem Jahr 2018. Im Rahmen des Aktionstages gingen Glücksspielsucht gehen jedes Jahr Präventionsfachkräfte der Suchthilfe im gesamten Bundesgebiet auf Menschen zu, um über die Gefahren des Glücksspiels aufzuklären, Informationsmaterial zu verteilen und mit ungewöhnlichen Aktionen zu überraschen, so das Lukaswerk.

Mit der Aktion folgt die Braunschweiger Niederlassung dem bundesweiten Motto "Schreddern wäre eine Alternative". Mit der Aktion sollen nicht nur die Geldscheine geschreddert werden, sondern auch symbolisch die Lebensträume der Suchtkranken, die mit dem Glücksspiel zerstört würden. Das Risiko der Sucht werde jedoch immernoch verkannt: „Die Zahlen der Glücksspielabhängigen sind besorgniserregend und erfordern ein breites Beratungs- und Behandlungsangebot für Betroffene und deren Angehörige“, sagt Martina Kuhnt von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen. Dabei seien allein in Niedersachsen 51.000 Leute glücksspielsüchtig. Vor allem eine Gruppe sei besonders gefährdet: Über 80 Prozent der Betroffenen seien durch Glücksspielautomaten in die Sucht gerutscht.