Braunschweig. Oberbürgermeister Ulrich Markurth hat am Montagvormittag rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und öffentlichem Leben aus Braunschweig und der Region zu einer Einführungsveranstaltung in das Altstadtrathaus geladen. Nach einer Begrüßung durch die Bürgermeisterinnen Cornelia Rohse-Paul und Friederike Harlfinger, die dem neuen Oberbürgermeister ein glückliches Händchen bei der Amtsausübung wünschten, ergriff der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, das Wort.
Der Minister überbrachte die "besten Wünsche" der Landesregierung und schloss sich den Wünschen selbst auch an. In seinem Grußwort würdigte Pistorius das ehrenamtliche Engagement der im Raum befindlichen Kommunalpolitiker. "Am Tage einer Einführung des neuen Oberbürgermeisters sollte man mal darauf hinweisen", und verwies auch auf die persönliche Biografie Markurths, der sich in der SPD schon früh kommunalpolitisch engagierte. "Ulli, Du bist hier als gebürtiger Braunschweiger verwurzelt, kennst Dich in der Stadt aus und weißt wo der Schuh drückt", sagte er direkt an Markurth gewandt. Als Kanute wisse der neue Oberbürgermeister, was man tun müsse, um in ein sicheres Ziel einzulaufen, nämlich einen kühlen Kopf bewahren und sicher handeln. Markurth könne dies, meint Pistorius.
Der Innenminister wünschte sich in seiner Rede auch eine gemeinsame Zielsetzung aller Beteiligter in der aktuellen Regionsdebatte und zog den Vergleich zum Fußball. "Nur wenn eine Mannschaft zusammen spielt und jeder Spieler seine Fähigkeiten auch einsetzt, kann ein Spiel gewonnen werden."
Diesen Ball nahm der neue Oberbürgermeister in seiner 36-minütigen Hauptrede, die er nicht als Regierungserklärung verstanden haben wollte, auf. "Braunschweig steht in besonderer Verantwortung für die gesamte Region", sagte er. Es ginge um einen Interessenausgleich: "Alle müssen etwas davon haben." Den Menschen seien politische Grenzen, da wo sie wohnen und arbeiteten, völlig egal. Ihnen seien Wohnen, Arbeiten, Bildung, Gesundheitliche Versorgung und Kultur wichtig, meinte das Stadtoberhaupt.
Der Oberbürgermeister streifte alle politischen Themenfelder, so auch die Sozial- und Wirtschaftspolitik. Er will Braunschweig zu einer Kongress- und Tourismusstadt entwickeln. Markurth bezeichnete Braunschweig als bunte Stadt uns skizzierte aus seiner Sicht die Probleme und Chancen. Braunschweig sei aber auch eine internationale, sowie eine Kultur- und Wissenschaftsstadt. "Wir haben hier ständig zwischen 140 und 150 verschiedene Nationen - und wir wollen, dass sie bleiben." Er möchte eine neue Willkommenskultur, auch in Bezug auf den Fachkräftemangel. Fachkräfte wollen wirtschaftliche Sicherheit und kulturelle Attraktivität, so der Oberbürgermeister. Deshalb wolle er auch Braunschweig als Kulturstadt weiterentwickeln.
In seiner Rede ging Markurth mehrfach auf Bildungspolitik ein. "Bildung ist vorsorgende Sozialpolitik. Ich will Braunschweig zum Leuchtturm der Bildungsrepublik Deutschland machen."
Den Oberbürgermeister sorgt die geringe Wahlbeteiligung, die es auch bei seiner Wahl gab. Er sieht damit die repräsentative Demokratie in Gefahr. "Politik muss besser erklärt werden, wir müssen die Menschen mitnehmen", sagte Markurth und verband diese Forderung mit einem Appell an die zahlreich erschienenen Politiker und Medienvertreter, ohne sich selbst auszunehmen.
[image=15038]Wir veröffentlichen die gesamte Rede des Oberbürgermeisters im Original - ungekürzt und unkommentiert - hier zum Nachhören:
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