Braunschweig. Nach intensiven Diskussionen im Bauausschuss sehe die CDU-Ratsfraktion weiterhin gute Chancen, eine Mehrheit für ihren Antrag zur Durchführung eines Wettbewerbs für die Umgestaltung des Rathaus-Neubaus zu erhalten. Die Ausschussmitglieder und auch die Verwaltung waren sich einig, dass der Rathaus-Neubau seit mehr als einem Jahrzehnt energetisch und bautechnisch marode ist. Die CDU wirbt in einer Pressemitteilung für ihren Vorschlag.
Endlich kommt Bewegung ins Thema
Damalige Initiativen zu Rückbau und Sanierung seitens der CDU scheiterten jedoch vor allem an den Forderungen der Ladenbetreiber des untersten Stockwerks. „Jetzt ist endlich wieder Bewegung in das leidige Thema gekommen. Das begrüßen wir. Wir müssen die sich jetzt bietende Chance nutzen, um eine städtebaulich attraktive Lösung zu realisieren. Es geht um einen sehr exponierten Standort in der Stadt, deswegen beantragen wir, dass die Verwaltung einen Wettbewerb ausschreibt. Es darf keine 08/15-Lösung an dieser Stelle geben“, sagt Thorsten Köster, Fraktionsvorsitzender der CDU.
Arbeiten könnten ab 2022 beginnen
Der Rat hat im Dezember mit großer Mehrheit beschlossen, Büroflächen im noch zu errichtenden Business Center III im BraWoPark für 30 Jahre zu mieten, um zahlreiche Verwaltungseinheiten an einer Stelle zusammenzufassen und den Rathaus-Neubau zu sanieren. Der Umzug der Mitarbeiter soll 2022 erfolgen. Danach könnten die Arbeiten an dem in die Jahre gekommenen, grauen Plattenbau aus den 1970er Jahren beginnen. Hier setzt der Antrag der CDU-Fraktion an.
Anspruchsvolle Lösung gesucht
„Es muss eine städtebaulich anspruchsvolle Lösung präsentiert werden. Wir können doch nicht für die anderen Anrainer hohe Maßstäbe setzen und als Stadt dann den einfachsten Weg gehen. Das, was jetzt umgesetzt wird, wird Braunschweigs Zentrum über Jahrzehnte prägen. Dem müssen wir Rechnung tragen. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass die Masse des Rathaus-Neubaus deutlich reduziert wird und sich so ein viel harmonischeres, in den Dimensionen ausgewogenes Stadtbild ergibt“, so Köster.
Weg mit dem Obergeschoss
Der CDU-Fraktionschef erinnert in diesem Zusammenhang an Pläne aus dem Jahr 2009. Damals hatten drei renommierte Architekturbüros, darunter Giesler Architekten aus Braunschweig, bereits attraktive Entwürfe vorgelegt. Alle schlugen damals vor: Rückbau auf fünf Geschosse. So wäre der historische Turm des alten Rathauses auch wieder von Osten aus stadtbildprägend sichtbar. „Der Rückbau ist die persönliche Präferenz vieler in der CDU-Fraktion. Wenn der Rathaus-Neubau ungenutzt ist, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre neuen und endlich angemessenen Büros im BraWoPark bezogen haben, gibt es viel Handlungsspielraum für frische Ideen“, sagt Köster.
Für die CDU ist gleichzeitig denkbar, den Rathaus-Neubau möglicherweise um weitere Stockwerke aufzustocken und somit weitere Büroflächen zu schaffen. „Wenn die Statik es zulässt, könnten auch weitere Stockwerke gebaut werden. Büroflächen sind nach wie vor knapp bemessen und wir halten es für angebracht, dass beispielsweise das Einwohnermeldeamt zukünftig direkt im Rathaus zu finden ist“, argumentiert Köster.
Große Zustimmung erwartet
Eine Vorentscheidung habe der Bauausschuss noch nicht getroffen, den CDU-Antrag hat man einvernehmlich passieren lassen. Die Mehrheit sieht die Notwendigkeit für einen Wettbewerb, Änderungen am Antragstext seien noch bis zur Ratssitzung am 18. Februar möglich. „Die Verwaltung hat bestätigt, dass der Rathaus-Neubau eine hochwertige städtebauliche Bedeutung hat und ein sehr exponiertes Bauvorhaben ist. Wir gehen deshalb davon aus, dass alle Fraktionen noch einmal intensiv beraten und unserer Idee eines Wettbewerbs dann zustimmen“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Thorsten Köster.
mehr News aus Braunschweig