Braunschweig. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Verminderung von Straßenunfällen hatte der Rat der Stadt bereits 2019 ein Geschwindigkeitsüberwachungskonzept beschlossen. Wie die Verwaltung nun mitteilte, konnte das Konzept seit dem vergangenen Jahr komplett umgesetzt werden. Die Ergebnisse der zweiten Jahreshälfte 2021 wurden den politischen Gremien jetzt in einer Mitteilung außerhalb von Sitzungen präsentiert.
Vorab berichtet die Verwaltung, dass die dem Ursprungskonzept aus 2017 zugrundeliegenden Verkehrsmengen in 2021 nicht eingetreten seien. Dies sei insbesondere bei den stationären Überwachungsanlagen an der Wolfenbütteler Straße und Gifhorner Straße festzustellen; aus Sicht der Verwaltung sei dies im Wesentlichen auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Insgesamt konnten 20.411 Verstöße durch die verschiedenen Messungen geahndet werden. Dadurch seien der Stadt Einnahmen in Höhe von 664.866 Euro entstanden. Auch in Zukunft sollen die Maßnahmen fortgeführt und ausgebaut werden.
Mobile Blitzer
Neben der Schulung des Messpersonals für die Semistation als auch für die stationäre Geschwindigkeitsüberwachung, wurden zur mobilen Geschwindigkeitsüberwachung zwei Messfahrzeuge eingesetzt. Diese wurden an 332 Messstellen im Stadtgebiet abgestellt. Davon befinden sich 282 im Tempo 30-Bereich und 50 im Tempo 50-Bereich. Vorrangig führen die Messfahrzeuge die Geschwindigkeitskontrollen im Tempo 30-Bereich vor sensiblen Einrichtungen wie Kitas und Schulen, an Unfallbrennpunkten und sonstigen Gefahrenstellen durch; ebenso im Tempo 50-Bereich. Die Kontrollen vor Kitas und Schulen sowie an Schulwegen erfolgen überwiegend zu bestimmten Tageszeiten.
5.590 Verstöße wurden demnach im zweiten Halbjahr 2021 von den mobilen Blitzern erfasst, womit man hier deutlich unter der Prognose von 11.000 Verstößen blieb. Es zeige sich also, dass die tatsächlichen Verstöße an neuralgischen Punkten nicht in dem Umfang vorhanden sind, wie im Konzept angenommen. Das Geschwindigkeitsverhalten in diesen Bereichen sei also besser als erwartet. 5.241 der geahndeten Verstöße lagen im Verwarnbereich und 349 im Bußgeldbereich.
Stationäre Blitzer
Drei Messsäulen wurden im vergangenen Jahr an festgelegten Überwachungsstandorten aufgebaut und im Juni 2021 sukzessiv in Betrieb genommen. Begonnen wurde mit dem Messbetrieb in der Gifhorner Straße, wechselweise in beiden Fahrtrichtungen. Die Überwachungskamera der Messsäule wird rollierend und zeitlich flexibel in den insgesamt vier Messplätzen eingesetzt.
Wegen der Kompatibilität zur Semistation wird zusätzlich eine zweite Kamera in die Messsäulen eingesetzt, wenn die Semistation nicht im Einsatz ist. Im 2. Halbjahr 2021 wurden an den stationären Messsäulen insgesamt 7.817 geahndete Verstöße angezeigt. Die Anzahl lag damit knapp unter der Prognose von 8.092.
Semistation
Die Semistation, ein sogenannter Blitzeranhänger, befindet sich seit April 2021 im Messbetrieb. Die Messpunkte für die Abstellorte werden einvernehmlich mit der Polizei an Unfallbrenn- und Gefahrenpunkten festgelegt. So kam die Messstelle bislang in der Berliner Straße, Münchenstraße, Hansestraße, Güldenstraße, Theodor-Heuss-Straße, Helmstedter Straße und Celler Heerstraße im Ortsteil Watenbüttel im Tempo 50-Bereich zum Einsatz. Außerdem wurde das Gerät vor sensiblen Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Seniorenheimen sowie an Schulwegen im Rahmen der Schulwegsicherheit an geeigneter Stelle eingesetzt. Im 2. Halbjahr 2021 konnten bei den Einsätzen der Semistation insgesamt 7.004 Verstöße zur Anzeige gebracht werden; hiervon lagen 6.339 im Verwarn- und 665 im Bußgeldbereich. Mit Abstand die meisten geahndeten Verstöße gab es beim Einsatz in der Rudolfstraße in Fahrtrichtung Rudolfplatz im Tempo 30-Bereich (1.303 geahndete Verstöße bei insgesamt 17.836 gemessenen Fahrzeugen).
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