Braunschweig. Die Autobahnpolizei Braunschweig ist zuständig für das 187,4 Kilometer lange Streckennetz der Autobahnen A2, A39, A391, A392 und der A395 - mit 2.389 Unfällen im Jahr 2015 ist die Zahl der Crashs gestiegen.
Das ist eine Steigerung von 19,3 Prozent im Vergleich zu dem Jahr 2014. Andreas Lübke, Leiter der Autobahnpolizei, erläutertet am Mittwoch die Zahlen aus dem vergangenen Jahr und verwies darauf, dass auch die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden auf 289 angestiegen sei (+ 4,3 Prozent). Lübke verwies darauf, dass dies aber immer nur Momentaufnahmen seien, um genauere Eindrücke zu haben müsse man auf einen Fünfjahresvergleich schauen. Hier seien die Zahlen weiter rückläufig 2001-2005 (14.654 Unfälle), 2006-2010 (12.706 Unfälle) 2011-2015 (11.090 Unfälle). Hauptunfallursache im Schnellverkehr der Autobahnen seien nach wie vor nicht angepasste Geschwindigkeit, ein zu geringer Sicherheitsabstand und Fehler beim Fahrstreifenwechsel. Auf der A2 sei ein Problem der hohe Anteil an Schwerlastverkehr (30 Prozent aller Fahrzeuge) und die allgemeine Belastung der Strecke.
"Wir haben hier die Hauptverkehrsschlagader für den Transitverkehr Osteuropa nach Westeuropa", so Lübke. Bis zu 95.000 Fahrzeuge täglich rauschen an Braunschweig vorbei, berichtet er. Auf der A 2 sind in rund 50 Prozent der Fälle LKW an den Crashs beteiligt. Täglich käme es zu drei Unfällen. "Immer wieder stellen wir bei Überprüfungen fest, dass der Abstand überhaupt nicht eingehalten wird", berichtet Armin Loske von der Autobahnpolizei. Dabei stellt ungenügender Sicherheitsabstand mit 23,5 Prozent die Hauptunfallursache dar. Die Autobahn sei im Verhältnis aber immer noch eine relativ sichere Strecke. Daneben gab es einen enormen Anstieg von Unfällen auf der A 391. Grund sei hier die Baustelle gewesen. Hier hat es einen Anstieg auf 291 Fälle gegeben, eine Verdopplung der Unfälle. Auch auf der A392 stieg die Zahl der Verkehrsunfälle an. Einzig die A 395 hier ging die Zahl der Unfälle von 235 auf 218 zurück.
Zahlen gehen weiter hoch
Auch für das Jahr 2016 sei weiterhin ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Bei den Verkehrsunfalltote sind schon fünf Opfer zu beklagen (Jahr 2015: Personen). Sorge macht der Autobahnpolizei auch das Verhalten der Verkehrsteilnehmer. "Die Aufmerksamkeit im Auto lässt immer mehr nach, Rauchen, Telefonieren, Essen, Kaffee trinken, SMS-Tippen, die Menschen machen vieles, aber nicht mehr auf den Verkehr achten. Das macht uns schon Sorge. Diese Ablenkung kann man sich nicht leisten", sagt Lübke. Das Handy auf den Beifahrersitz legen und bedienen, das sei fast schon Standart. Hier müsse es in Zukunft ein Umdenken geben. Das Ganze sei aber ein gesellschaftliches Problem, welches an anderer Stelle gelöst werden müsste.
Was kann man tun?
Man wolle insbesondere die Verfolgung von Geschwindigkeits-, Handy- und Abstandsverstößen ausbauen. Das solle kontinuierlich erfolgen, damit die Menschen auch wüssten in Braunschweig wird regelmäßig kontrolliert. Wir wollen Nadelstiche setzen, gerade auch bei der Kontrolle von LKW. "Bestimmte Dinge wird man aber nicht verhindern können, bei 95.000 Fahrzeugen täglich", gibt Lübke aber zu.
Armin Loske, Autobahnpolizei Braunschweig , Andreas Lübke, Leiter Autobahnpolizei, Polizeisprecher Wolfgang Klages, Foto: Robert Braumann
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