Braunschweig. Die Milleniumhalle - offiziell Millenium Event Center - hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Veranstaltungsort für Braunschweig entwickelt, an dem neben Messen und Partys auch Konzerte mit bis zu 3.000 Besuchern stattfinden. Zwar hat das Gelände einen eigenen Parkplatz, gerne genutzt werden aber auch die Flächen auf der anderen Straßenseite. Doch diese sind dafür eigentlich nicht vorgesehen. Dieser Zustand beschäftigt jetzt die Braunschweiger Politik.
Kürzlich berichtete die Verwaltung den politischen Gremien, dass ihr rund um Millemiumhalle und Milleniumberg zwei Bauvoranfragen vorlägen. Über die erste, die sich mit einer möglichen Nutzung des Milleniumberges befasst, haben wir kürzlich berichtet. Die zweite Bauvoranfrage betreffe die Stellplatzanlage westlich der Straße Im Ganderhals zur Nutzung bei Events und Großveranstaltungen in der Milleniumhalle oder bei anderen Veranstaltungen im Raffteichbad. Auf gut Deutsch: Die Parkplätze sollen legalisiert werden.
Prüfung läuft noch
Während sich die Stadt zu den Plänen für den Berg ausführlich geäußert hatte, hieß es zur zweiten Anfrage lediglich: "Diese Bauvoranfrage wird derzeit noch geprüft. Es wird zu einem späteren Zeitpunkt berichtet." Auf Nachfrage von regionalHeute.de teilt die Stadt mit, dass sich an dem Status noch nicht viel geändert habe. "Die Prüfung durch die Verwaltung ist noch nicht abgeschlossen. Die Verwaltung wird über das Ergebnis der Prüfung der Bauvoranfrage den Ausschuss für Planung und Hochbau und den Stadtbezirksrat öffentlich informieren", erklärt Shirin Schönberg aus dem Referat Kommunikation der Stadt Braunschweig.
Links die Flächen, die bei Veranstaltungen zum Parken genutzt werden, obwohl es dafür keine Genehmigung gibt. Rechts der Milleniumberg und die Milleniumhalle. Foto: Matthias Kettling
Doch einfach dürfte so eine Umwidmung nicht werden. "Aktuell ist eine Genehmigungsfähigkeit als Parkplatz durch die Festsetzung als Grünfläche im Flächennutzungsplan nicht gegeben", gibt Shirin Schönberg zu bedenken. Um weitere Meinungen zu sammeln - auch zum Thema Milleniumberg - wird es am 21. Oktober eine Sondersitzung des Stadtbezirksrates Westliches Ringgebiet geben. "Voraussichtlich wird dann über eventuelle Anregungen des Stadtbezirksrates entschieden werden", so Schönberg.
Kontrollen sind angekündigt
Doch wie will die Stadt mit der Tatsache umgehen, dass die Flächen de facto als Parkplatz genutzt werden, auch wenn es hierfür keine Genehmigung gibt? Laut Medienberichten seien in der letzten Stadtbezirksratssitung seitens der Stadt Kontrollen angekündigt worden. Die Stadt äußert sich auf unsere Anfrage nicht konkret, welche Art von Kontrollen gemeint sind. Dabei dürfte es sich aber eher um eine Sondierung der Lage als um Sanktionierungen handeln.
Aktuell weist kein Schild auf ein Parkverbot hin und die Fläche, die nicht im Besitz der Stadt ist, wirkt wie ein Parkplatz - erst recht wenn die ersten Autos stehen. Zur Frage, ob dahingehend Maßnahmen geplant sind, dies zu ändern, schreibt die Stadt: "Erst nach Durchführung der Kontrollen und gegebenenfalls Anhörung des Grundstückseigentümers kann entschieden werden, welche Maßnahmen erforderlich sind", betont Shirin Schönberg abschließend.
mehr News aus Braunschweig
