Braunschweig. Mofa fahren möchte jeder Schüler. So startet nun der erste Inklusive Mofakurs am Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte (LBZH) in Kooperation mit der Gesamtschule Heidberg. Zum Start wurden Mofas und Helme angeschafft. Dazu haben sich die Bürgerstiftung Braunschweig, die Eva-Maria Heuer – Stiftung und die Volker-Brumme Stiftung (beide treuhänderisch von der Bürgerstiftung Braunschweig verwaltet) zusammen getan.
Die Idee zu dem Projekt haben Dr. Hajo H. Frerichs, Direktor des LBZH und Joachim Roth, Vorstand der Bürgerstiftung Braunschweig, verwirklicht. Bei einem Gespräch im Frühjahr 2015 waren beide gleich begeistert und haben beschlossen gemeinsame Sache zu machen. Jetzt sind beide begeistert von der Freude der Schüler. Auch Stifterin Eva-Maria Heuer ist von der Freude der Schüler überwältigt: „Ich hätte als Jugendliche auch gerne ein Mofa gehabt,“ sagt sie und Ulrich E. Deissner, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Braunschweig, fügt lachend hinzu „ich auch, hatte aber keins.“ Hörgeschädigte und nichthörgeschädigte Schülerinnen und Schüler bereiten sich jetzt gemeinsam auf die durch den TÜV abzunehmende Theorie-Prüfung „Mofa-25-Kurs“ vor. An diesem ersten Kurs nehmen fünf Schüler der Gesamtschule Heidberg und sechs Schüler und Schülerinnen des LBZH Braunschweig teil.
Die zukünftigen Kurse sind für jeweils sechs Schülerinnen und Schüler aus jeder der beiden Einrichtungen geplant. Der Unterricht wird von Manfred Henkel, einem pensionierten Lehrer der Oberschule Calberlah, ehrenamtlich erteilt. Das LBZH Braunschweig ist eine soziale Einrichtung des Landes Niedersachsen. Im Schulbereich ist es die erste Einrichtung, die in Niedersachsen bereits Anfang der 90er-Jahre durch das Kultusministerium beauftragt wurde, integrative Beschulung hörgeschädigter Schülerinnen und Schüler durch gemeinsames Leben und Lernen an wohnortnahen Schulen sicherzustellen. Auch in der heutigen Inklusionspädagogik gehört das LBZH Braunschweig zu den engagierten Bildungseinrichtungen, die mit verschiedenen anderen Einrichtungen und Unterstützern Begegnung und gemeinsames Lernen von Geschädigten und Nichtgeschädigten realisiert.
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