Mohnblumen gegen das Vergessen


| Foto: A. Bakhos, 3Landesmuseen



Braunschweig. Ab sofort können die Besucher der aktuellen Sonderausstellung „1914…Schrecklich kriegerische Zeiten“ im Braunschweigischen Landesmuseum einen persönlichen Beitrag zur Gedenkkultur des Ersten Weltkrieges leisten. Für eine Ansteckblume in Form einer roten Klatschmohnblüte haben die Besucher die Möglichkeit, eine Spende in Höhe von zwei Euro oder mehr zu hinterlassen. Eine Sammelbox steht hierfür in den Ausstellungsräumen bereit. Die Spendenaktion ist eine Kooperation zwischen Gaußschule, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und Braunschweigischem Landesmuseum.



Die Einnahmen aus den Spenden finanzieren ein gemeinsames Projekt der Gaußschule mit dem Braunschweigischen Bezirksverband des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. zum Thema des Ersten Weltkrieges. Die Schüler erforschen dazu auf dem Friedhof Helmstedter Straße die Geschichte eines Gräberfeldes in dem Gefallene des Ersten Weltkrieges begraben liegen. Mit einer Informations- und Erinnerungstafel sollen die Ergebnisse der Recherche an Ort und Stelle dokumentiert und dauerhaft für die Nachwelt festgehalten werden. Die 1,10 mal 1,60 Meter große Gedenktafel informiert über Herkunft und Schicksal der Gefallenen und soll voraussichtlich Anfang 2015 fertiggestellt und öffentlich zugänglich sein.

Insgesamt eintausend der nun für die Spendenaktion verwendeten Ansteckmohnblumen hatte Christopher Armstrong, der Dean of Blackburn, bei einem Aufenthalt in Braunschweig aus Großbritannien mitgebracht. Erst Anfang August hatte er sich für eine mit dem Braunschweiger Dom initiierte Veranstaltungsreihe zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg und einen Vortrag im Braunschweigischen Landesmuseum zum Thema deutsch-britische Erinnerungskultur in Deutschland aufgehalten. In Großbritannien ist die rote Klatschmohnblüte (genannt „poppy“) ein Symbol für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten, die in besonders großer Zahl vor allem auf den Schlachtfeldern Flanderns ihr Leben ließen, auf denen wiederum der Klatschmohn wuchs. Durch das Gedicht „In Flanders Fields“ des kanadischen Offiziers Colonel John McCrae ist die Mohnblüte im angelsächsischen Raum ein Symbol des Erinnerns an den Ersten Weltkrieg geworden. Am sogenannten Remembrance Day, dem 11. November, wird die Stoffmohnblüte als Ansteckblume in Großbritannien am Revers getragen. Auch in Deutschland wird traditionell am Volkstrauertag (dieses Jahr: 16. November) der Toten gedacht.


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