Braunschweig. Es ist ein wirklich mysteriöser Fall, bereits im Jahr 1994 wurde in Eickhorst eine tote Frau gefunden. Die Leiche der jungen Frau war am 26. Dezember 1994 mit dem Gesicht nach unten in einem Wassergraben neben einem Feldweg in der Nähe von Vordorf-Eickhorst (Landkreis Gifhorn) von einer Reiterin entdeckt worden. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus, doch tappte jahrelang im Dunkeln. Jetzt führt die Spur nach Braunschweig.
Immer wieder hatten die Ermittler in den letzen Jahren versucht, den einzigen in den letzten 25 Jahren nicht aufklärten Mordfall im Landkreis Gifhorn zu klären. Doch Erkenntnissen blieben aus. Nun rollt die Polizei den Fall erneut auf, um die brutale Tat nach dieser langen Zeit aufzuklären. Neben der Untersuchung von Tatortspuren nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie der nochmaligen kriminalistischen Aufarbeitung des Falles, setzen die Ermittler insbesondere auch auf die Mithilfe der Bevölkerung bei der Identifizierung des Opfers. Deshalb wurde der Fall am 02.09. 2015 in der Sendung Aktenzeichen XY gezeigt. Daraufhin habe es einige Hinweise gegeben, so die Polizei Gifhorn.
Die bisherigen Erkenntnisse: Die Obduktion ergab, dass die Frau ertrunken oder am eigenen Blut erstickt war. Sie war wohl mit einem Beil angegriffen worden, ihr Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Ein Problem für Jürgen Schmidt, Leiter der Kriminalpolizei Gifhorn, bis heute ist die Identität der ermordeten Frau nicht geklärt. Man habe aber eine Zeugenaussage, in der wurde angegeben, dass die Frau möglicherweise in Braunschweig auf dem Weihnachtsmarkt gesehen wurde. Vermutlich hatte sich das Opfer am Tattag für den Abend schick gemacht und war mit dem späteren Täter essen. Auch hier könnten Zeugen die Frau eventuell gesehen haben. Als Tatzeit kommen die Abende beziehungsweise Nächte vom 22. auf den 23.12.1994 (Freitag/Samstag) und vom 23. auf den 24.12.1994 (Samstag/Sonntag) in Betracht. Wer hat also am Abend des Fr., 22. oder Sa.,23.12.1994 die Frau auf einem Weihnachtsmarkt oder in einem Lokal gesehen? Die Polizei sucht nun nach Film- und Fotomaterial vom Weihnachtsmarkt, zu der Zeit. Zudem konnte eine Zeugin einen Hinweis auf den Mantel geben, den das Opfer getragen hat.
So einen Mantel hat die getötete Frau getragen. Foto: Polizei Gifhorn
Sie habe so ein Modell auf dem Flohmarkt in Braunschweig verkauft. Die Polizei vermutet mittlerweile, dass die ermordete Person demnach in Braunschweig gelebt hat.
Polizei sucht Zeugen
Zum Tathergang: Danach dürfte die unbekannte Tote mit dem Täter in einem Fahrzeug auf den Feldweg zwischen den Ortschaften Eickhorst und Vordorf gefahren sein. Hier kam es aus unbekannten Gründen zu dem Angriff auf das Opfer, das zu flüchten versuchte und dabei brutal niedergeschlagen und anschließend in das Wasserloch geworfen wurde. Auch wenn es unwahrscheinlich erscheint, fragt die Polizei, ob es Zeugen gibt, die in den Nächten zum 23. bzw. 24.12.1994 im näheren und weiteren Tatortbereich Beobachtungen machten, die eventuell mit der Tat in Zusammenhang zu bringen sein könnten.
Den Tatort hat die Polizei auf einer Karte markiert. Foto: Polizei Gifhorn
Es wurden damals weder eine Handtasche noch Schlüssel, noch Schmuck des Opfers gefunden, so dass der Täter diese Gegenstände mitgenommen und an anderer Stelle entsorgt haben könnte. Wer hat seinerzeit Gegenstände gefunden, die eventu- ell zum Opfer gehören könnten? Der Täter dürfte sich bei der Tat mit Blut besudelt haben. Insbesondere an seiner Hose und seinen Schuhen müssten sich Blutanhaftungen befunden haben.
Belohnung ausgelobt
In der Nähe des Tatorts hatte die Polizei Reifenspuren sichern könnern. Sie stammten von einem Michelin-Reifen, Modell: Michelin Energy MXT. In den Jahren 1992 bis 1994 hatten standardmäßig die 5er- oder 7er-BMW solche Reifen. Die Schuhe, die die Tote trug, waren schwarze Wildleder-Schnür-Stiefeletten der Marke "Canda" von C&A mit Plateau-Absatz, Größe 36. Die Frau war 1994 zirka 25 – 30 Jahre alt, 151 cm groß, sehr schlank, hatte dunkel-braunes, in schwarz übergehendes, schulterlanges Haar und einen kleinen Leberfleck an der rechten Wange. Es könnte sich um eine Thailänderin, Philipina, Vietnamesin, aber auch um eine Türkin handeln. Für Hinweise, die zur Überführung des Täters führen, hat die Polizeidirektion Braunschweig eine Belohnung in Höhe von 2.500 Euro ausgesetzt. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei Gifhorn zu melden: (05371) 980 0. Wolfgang Klages, Pressesprecher Polizei Braunschweig, sagte man unterstütze die Kollegen aus Gifhorn bei den Ermittlungen. Die Federführung würde aber in Gifhorn bleiben.
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