Müssen Flüchtlingshelfer um ihre Jobs bangen?

von Robert Braumann


Mit dem großen Zustrom von Flüchtlingen gab es viel zu tun. Doch jetzt leeren sich die Notunterkünfte – und viele der als Helfer eingestellten Menschen bangen um ihre Jobs. Symbolfoto: Sina Rühland
Mit dem großen Zustrom von Flüchtlingen gab es viel zu tun. Doch jetzt leeren sich die Notunterkünfte – und viele der als Helfer eingestellten Menschen bangen um ihre Jobs. Symbolfoto: Sina Rühland



Braunschweig. Mit dem großen Zustrom von Flüchtlingen gab es viel zu tun. Doch jetzt leeren sich die Notunterkünfte – und viele der als Helfer eingestellten Menschen bangen um ihre Jobs. Auch in Braunschweig ist die Landesaufnahmebehörde nur noch mit 300 bis 400 Menschen belegt, bisher kamen dazu 437 Menschen dauerhaft in die Löwenstadt.

Einige Notunterkünfte in Niedersachsen sind bereits wieder geschlossen, aber in Braunschweig hält man vorerst an der Strategie fest: Die Personen, die von der Stadt angefordert wurden, sollen auch zukünftig beschäftigt bleiben. Stadtsprecher Rainer Keunecke sagte gegenüber regionalHeute.de: "Die zur Flüchtlingsunterbringung eingestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Hausmeister, Sozialpädagogen, Verwaltungskräfte – wurden nach einem bestimmten Schlüssel im Blick auf die Entwicklung der realen Flüchtlingszahlen und die tatsächlich benötigten Erstunterkünfte (Sporthallen) eingestellt. Sie werden also dringend benötigt. Im Übrigen sind diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch für eine Tätigkeit in anderen Bereichen der Verwaltung qualifiziert und können dort eingesetzt werden."

"Das ist schon bitter"


Christian Blümel, DRK-Kreisverbands Braunschweig-Salzgitter, sagte auf Anfrage von regionalHeute.de, dass es im Vergleich zu anderen Städten in Braunschweig vergleichsweise wenig Flüchtlinge gegeben habe, die dauerhaft zu betreuen gewesen seien. Deshalb habe man auch nicht viele neue Helfer angeheuert. "Wir hatten ja zum Beispiel in Braunschweig keine eigene Einrichtung, die vom DRK betreut wurde, wie in vielen anderen Städten." Von den Kollegen aus Niedersachsen wisse er, dass es dort schon Probleme gäbe. "Einige Einrichtungen wurden schon geschlossen und Helfer die sehr motiviert waren, musste aufgrund mangelnder Finanzierung wieder gehen, das ist schon bitter", so Blümel. Viel mehr Sorge bereite ihm eine Entwicklung beim Ehrenamt. Da hätte es viel Engagement gegeben, was nun zu bröckeln beginne. "Wir hatten sehr niederschwellige Angebote mit kleinen Gesprächskreisen oder Ähnlichem.  Das sind auch viele Freundschaften entstanden. Nun werden die Flüchtlinge fast mit Angeboten vom Staat überrannt und machen sich Sorgen, dass sie mit Sanktionen rechnen müssen, wenn sie davon etwas ausschlagen." Dann werden die Angebote von den Ehrenamtlichen erst einmal hinten angestellt, dass führt schon zu Unstimmigkeiten.


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