Musikschule statt Haus der Musik: Das sind die Pläne der CDU

Der Vorschlag, die Pläne im ehemaligen Karstadt-Gebäude am Gewandhaus aufzugeben, hat bereits für reichlich Kritik gesorgt. Doch was genau will die CDU eigentlich?

Mit KI erzeugte Visualisierung der Musikschule nach den Plänen der CDU.
Mit KI erzeugte Visualisierung der Musikschule nach den Plänen der CDU. | Foto: CDU Braunschweig

Braunschweig. Über das geplante Haus der Musik ist wie berichtet ein neuer Streit entbrannt. Unsere Redaktion hatten mehrere Zusendungen erreicht, die einen CDU-Vorschlag kritisieren, der die Pläne im ehemaligen Karstadt-Gebäude am Gewandhaus aufgeben will. Eine entsprechende Pressemeldung der CDU selbst zu den eigenen Plänen, ging erst nach Veröffentlichung ein. Diese stellen wir im Folgenden vor.



Mit dem neuen Vorschlag wolle die CDU Braunschweig frischen Wind in die Debatte um das geplante „Haus der Musik“ im ehemaligen Karstadt-Einrichtungshaus am Gewandhaus bringen, heißt es in der Pressemitteilung. Statt eines aufwendig umgebauten Gebäudekomplexes mit Konzertsaal und Musikschule plädiere die CDU für eine deutlich günstigere und schneller umsetzbare Lösung: den Neubau der Städtischen Musikschule auf dem Gelände des ehemaligen Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) am Europaplatz, gegenüber der Volkswagen Halle.

"Vernünftige, finanzierbare Lösung“


„Wir setzen auf eine vernünftige, finanzierbare Lösung“, erklärt CDU-Kreisvorsitzender und Ratsherr Maximilian Pohler. „Das Grundstück gehört bereits der Stadt – es entstehen also keine Ankaufskosten, sondern ausschließlich Baukosten.“ Zudem sieht das Konzept bewusst keinen zusätzlichen großen Konzertsaal vor.

Thorsten Köster, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, ergänzt: „Unser Vorschlag ist bedarfsgerecht und realistisch. Angesichts der prekären Haushaltslage mit bald zwei Milliarden Euro Schulden ist das 100-Millionen-Euro-Projekt `Haus der Musik´ nicht zu verantworten – weder wirtschaftlich noch politisch. Ein neuer Konzertpalast passt schlicht nicht in die Zeit. Stattdessen wollen wir mit den anderen Fraktionen gemeinsam einen breit getragenen Antrag erarbeiten und diesen direkt nach der Sommerpause einbringen.“

Rund 22,5 Millionen Euro Gesamtkosten


Laut aktueller Machbarkeitsstudie eines Architekten belaufen sich die Gesamtkosten für den CDU-Vorschlag – inklusive eines kleineren Saals für Musikschulkonzerte und der nötigen Infrastruktur – auf rund 22,5 Millionen Euro. Im Vergleich dazu sei das Projekt „Haus der Musik“ ein finanzielles Schwergewicht: 15 Millionen Euro Kaufpreis für das Karstadt-Gebäude (an das Unternehmen New Yorker) und 60 Millionen Euro als städtischer Beitrag in eine Stiftung, in der die Familie Knapp (New Yorker) die Mehrheit und damit die Kontrolle hätte. „Die Musikschule wäre in diesem Konstrukt lediglich Mieterin – mit allen Nachteilen, die das mit sich bringt“, kritisiert Pohler.

„Ein städtischer Neubau hingegen bleibt dauerhaft im Eigentum der Stadt – es fallen keine Mieten an, und die Schule kann optimal geplant werden.“ Die CDU zeige sich dennoch offen für alternative Innenstadtlösungen, sofern diese dieselben Kosten und Vorteile wie der ZOB-Standort böten. Thorsten Köster abschließend: „Wir befürworten die Belebung der Innenstadt – aber nicht um jeden Preis. Der ehemalige ZOB ist zentral gelegen, verfügt über gute Parkmöglichkeiten und bietet eine pragmatische Lösung. Gleichzeitig glauben wir, dass sich für das ehemalige Karstadt-Gebäude auch eine attraktive privatwirtschaftliche Nutzung finden lässt.“

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