Nach bestätigtem Corona-Fall: Stadt Braunschweig richtet Krisenstab ein

Es gibt zwei weitere begründete Verdachtsfälle. Zwölf Personen stehen unter Quarantäne. Die Stadt schaltet eine Hotline frei.

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Gesundheitsdezernentin Dr. Christine Arbogast und Feuerwehr-Chef Torge Malchau informierten die Presse.
Gesundheitsdezernentin Dr. Christine Arbogast und Feuerwehr-Chef Torge Malchau informierten die Presse. | Foto: Marvin König

Braunschweig. Bereits in der vergangenen Woche wurde angekündigt, dass es in Braunschweig einen Krisenstab geben wird, falls es einen bestätigten Corona-Fall in der Stadt gibt. Dies ist nun seit dem gestrigen Mittwochabend der Fall. Das wurde im Rahmen einer Pressekonferenz am heutigen Donnerstag bestätigt.



Die Pressekonferenz zum ersten Coronavirus-Fall in Braunschweig zum Nachhören in voller Länge

Eine Frau aus Braunschweig sei in einer Wolfenbütteler Arztpraxis auf das Virus positiv getestet worden. Das Gesundheitsamt sei darüber über die Leitstelle informiert worden, berichtet Torge Malchau, Leiter der Berufsfeuerwehr. Wie vorher abgesprochen, werde jetzt ein Krisenstab einberufen. In der Gefahrenabwehrleitung unter Leitung von Gesundheitsdezernentin Dr. Christine Arbogast sitzen Vertreter des Gesundheitsamtes und aller betroffenen Fachbereiche. Auch das Referat Kommunikation. "Uns ist es sehr wichtig, dass wir eine gute Kommunikation hinbekommen. Es gibt weiterhin keinen Grund Angst zu haben", so Malchau.


Torge Malchau vom Krisenstab der Stadt Braunschweig zu den Maßnahmen, die gegen eine Infektion schützen können.

"Die Infektionskette so gut wie möglich unterbrechen"


Die erkrankte Frau habe sich im Urlaub auf den Kanaren angesteckt, weise aber keine schweren Symptome auf. Sie befindet sich in Absprache mit dem Gesundheitsamt in häuslicher Isolation. Es würden jetzt alle Personen ermittelt, mit denen die Person Kontakt hatte. "Eine komplette Rückverfolgung aller Infektionswege wird uns nicht möglich sein, aber wir versuchen, die Infektionskette so gut wie möglich zu unterbrechen", betont Christine Arbogast.

"Wir haben den Vorteil, dass wir zeitverzögert jetzt mit dem ersten Fall konfrontiert sind. Wir konnten bereits Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitungsgeschwindigkeit zu reduzieren", so Arbogast weiter. Es gebe zwei weitere begründete Verdachtsfälle, und zwölf weitere Personen stünden unter Quarantäne, da sie mit einer infizierten Person Kontakt hatten. Diese würden aber noch keine Symptome zeigen. "Grundsätzlich hat sich für die Bevölkerung nichts dadurch geändert, dass wir jetzt den ersten Infektionsfall in Braunschweig haben. Bitte beachten Sie weiterhin die Hygieneregeln, dann müssen sie sich keine weiteren Sorgen machen", so Torge Malchau. Es wird ab 16 Uhr eine Corona-Hotline unter 0531 - 470 70000 eingerichtet.


Christine Arbogast, Sozialdezernentin der Stadt Braunschweig zu der Frage, was das Coronavirus von der Grippe unterscheidet.

"Die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln ist nicht in Gefahr!"


"Wichtig ist regelmäßiges Händewaschen, jeder kann selbst dazu beitragen, sein Infektionsrisiko zu reduzieren. Besonders wenn Sie vorerkrankt sind, sollten Sie große Menschenmengen meiden. Und nochmal: Ein Mundschutz bringt Ihnen gar nichts. Und es ist überhaupt nicht notwendig, sich an den Hamsterkäufen zu beteiligen. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln ist nicht in Gefahr!", so Torge Malchau.

Die Löwenclassics finden statt


Man habe sich auch mit der Frage befasst, ob Großveranstaltungen stattfinden können oder nicht. Da nehme man die Veranstalter in die Verantwortung. "Wir weisen die Veranstalter darauf hin, die Hygienehinweise deutlich zu kommunizieren. Wir werden keine hundertprozentige Garantie geben können, aber wir sehen auch nicht den Punkt erreicht, an dem wir sagen müssten, das öffentliche Leben muss jetzt zum Stillstand kommen", so Christine Arbogast. Die Löwenclassics finden jedenfalls wie angekündigt statt. Sollten Corona-Fälle in Schulen oder Kitas auftreten, dann würde man die Einrichtung schließen.


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