Braunschweig. 90 Kinder innerhalb weniger Tage in Betreuungseinrichtungen unterbringen zu müssen, ist keine alltägliche Aufgabe für das Braunschweiger Jugendamt. Im Fall des Kindergartens Leiferde, der am vergangenen Mittwoch bei einem Brand zerstört wurde (BraunschweigHeute.de berichtete), ist es gelungen: Die Kinder aus Kindergarten und Hort kommen zunächst in anderen Einrichtungen in der Stadt unter.
Am Donnerstag und Freitag, direkt nach dem Brand, mussten die meisten der Kinder privat betreut werden. Norbert Winkler, Leiter des Jugendamts, freut sich noch immer, wie gut das geklappt hat: "Da ist die Dorfgemeinschaft richtig aktiv geworden, es ist richtig schön, das zu erleben", sagt er. Doch auch die beste Dorfgemeinschaft kann nicht alles schaffen, schon gar nicht dauerhaft. Seit dem heutigen Montag sorgt die Stadt wieder für die Kinder. Sie ist Trägerin der Kita Leiferde und mehr als 30 weiteren Kindertagesstätten in der Stadt und hat so Ausweichmöglichkeiten geschaffen. Die Leiferder Schulkinder haben dabei den kürzesten Weg: Die Hortkinder gehen nicht mehr in den Kindergarten, sondern bleiben zur Betreuung noch in der Grundschule - wohl auch während eines Teils der Sommerferien. "Da wird aber noch geplant", sagt Winkler.
Die Kindergartenkinder unterzukriegen, war die größere Herausforderung. Aber zumindest für dieses Kindergartenjahr gibt es bereits Lösungen. "Wir haben geguckt, dass wir die Gruppen nicht unnötig auseinander reißen und sie auch mit dem Betreuungspersonal zusammen bleiben", erzählt Winkler. Kindertagesstätten im Westlichen Ringgebiet und in der Lindenbergsiedlung beherbergen die Kleinen seit Montag. "Da wurde ein bisschen umdisponiert und zusammengerückt, dann geht das schon", sagt Winkler.
Man habe sich vor allem bemüht, Plätze in nahegelegenen Einrichtungen zu finden. Das gelte auch für die Kinder, die für das kommende Kindergartenjahr frisch angemeldet worden sind. "Einigen Eltern haben wir schon die Zusage für einen Platz gegeben, das werden wir auch einhalten", kündigt Winkler an - nur wo, das ist noch offen. Auch in diesen Fällen kümmere man sich um einen Platz in der Nähe: "Denn dass wir denen nicht sagen: Juhu, wir haben einen Platz in Hondelage, das versteht sich ja von selbst."
Am Freitag waren die Eltern der Leiferder Kinder über das weitere Vorgehen informiert worden.
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