Nach Modernisierung: Umspannwerk Braunschweig West geht wieder ans Netz

Die BS Netz ist für die zwei Millionen Euro teure Modernisierung der Anlage eine Kooperation mit der Avacon AG eingegangen.

Von links: Björn Schwarz (Projektleiter BS Netz), Tanja Springer (Sekundartechnik BS Netz), Andrea Wöste (Projektleiterin Avacon Netz) und Christian Klein (Anlagenverantwortlicher Avacon Netz).
Von links: Björn Schwarz (Projektleiter BS Netz), Tanja Springer (Sekundartechnik BS Netz), Andrea Wöste (Projektleiterin Avacon Netz) und Christian Klein (Anlagenverantwortlicher Avacon Netz). | Foto: Avacon AG

Braunschweig. Mit einem Investitionsaufwand von rund zwei Millionen Euro haben die beiden Eigentürmer Avacon Netz und BS Netz das Umspannwerk Braunschweig-West im Stadtteil Kanzlerfeld fit gemacht für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Die ohnehin anstehende Modernisierung der in wesentlichen Teilen aus den 60er und 70er Jahren stammenden Anlage wurde so ausgeführt, dass die Verbindungsstelle zwischen dem 20.000 Volt-Mittelspannungsnetz von BS Netz und dem 110.000 Volt-Hochspannungsnetz der Avacon auch die künftig zu erwartenden zusätzlichen Anforderungen an die städtische Stromversorgung erfüllen kann. Hierzu zählen beispielweise die inzwischen stark wachsende Elektromobilität und auch die anhaltende Neubautätigkeit im Stadtgebiet, wie die Avacon AG in einer Pressemitteilung berichtet.


Avacon gehört im Umspannwerk Braunschweig-West der Teil mit Anschluss an das 110.000 Volt-Netz. BS Netz ist verantwortlich für die 110.000/20.000 Volt-Transformatoren sowie die 20.000 Volt-Schaltanlage. Als Avacon seine Modernisierungspläne bei BS Netz vorstellte, entstand der Gedanke, die Anlage auf beiden Seiten parallel zu erneuern. Die gemeinsame Baumaßnahme brachte erhebliche Vorteile bei der Bauabwicklung wie auch bei den Investitionskosten. Zudem wurde vereinbart, dass Avacon bei der Erneuerung der 110.000/20.000 Volt-Trafofelder erhebliche Leistungen als Dienstleister für BS Netz erbringen sollte. „Mit dieser doppelten Kooperation handelt es sich gleich in mehrfacher Hinsicht um ein Gemeinschaftsprojekt“, so Avacon-Projektleiterin Andrea Wöste.

Auch Kunden profitieren


Björn Schwarz, Projektleiter auf Seite von BS Netz, ergänzt: "Die Zusammenarbeit bei der Modernisierung des Umspannwerks war für beide Projektpartner sinnvoll. Von den Kosteneinsparungen profitieren letztendlich auch unsere Kunden." Die gesamten Investitionskosten von rund zwei Millionen Euro entfallen zu nahezu gleichen Teilen auf beide Unternehmen. Ohne die Kooperation wären die einzelnen Modernisierungsmaßnahmen spürbar teurer ausgefallen.

Komplizierte Vorbereitungen


Start für die Umbaumaßnahme war Ende Februar vergangenen Jahres. Nach knapp einem Jahr Bautätigkeit konnte nun die Wiederinbetriebnahme erfolgen. Neben einem coronabedingten Baustopp von 14 Tagen war die Sondierung nach Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg die größte Herausforderung für den Zeitplan. Da für das Gelände lediglich eine Kampfmittelfreigabe mit Einschränkungen vorlag, kam ein sogenanntes Georadar zum Einsatz, mit dem der Untergrund nach Blindgängern abgesucht wurde. Das Georadar ist ein geophysikalisches Verfahren, welches mit einem Echolot verglichen werden kann. Es arbeitet mit elektromagnetischen Wellen, die von Störkörpern reflektiert und mit Antennen empfangen werden können. Glücklicherweise gab es keinen Bombenfund.

Im Rahmen der Baumaßnahme wurden insgesamt 580 Kubikmeter Erde bewegt, 127 Tonnen Fundamente zurückgebaut, 173 Tonnen Fundamente neu eingebaut, 13 Tonnen Stahl montiert und 8.000 Meter Stromkabel verlegt.


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