Nach Protest: Ermittlungen gegen Braunschweiger Polizei

von Marian Hackert


Braunschweiger Polizeibeamte sollen auf einer Demo in Göttingen brutal gegen einen Demonstranten vorgegangen sein. Symbolbild: Robert Braumann
Braunschweiger Polizeibeamte sollen auf einer Demo in Göttingen brutal gegen einen Demonstranten vorgegangen sein. Symbolbild: Robert Braumann

Braunschweig/Göttingen. Am Samstag, 9. Dezember, kam es bei einer Demonstration in Göttingen zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei, bei denen ein Ordner verletzt wurde. Bei den Polizisten handelte es sich laut übereinstimmenden Medienberichten um Beamte der Braunschweiger Beweis- und Festnahmeeinheit (BFE). Gegen diese wird nun ermittelt.


Die Demonstration war eine Reaktion auf die bundesweite Durchsuchungsaktion der Hamburger Sonderkommission "Schwarzer Block", welche zu Beginn des Monatsauch in Braunschweig zu Durchsuchungen führten (regionalHeute.de berichtete). Im Laufe der Demonstration, an welcher 600 Personen teilnahmen, kam es in der Roten Straße laut einem Bericht der Polizei Göttingen zu Übergriffen auf Polizeibeamte. Im Zusammenhang mit diesem Geschehen konnte die Polizei einen der mutmaßlichen Angreifer ergreifen und überwältigen, heißt es weiter in der offiziellen Pressemitteilung.


Videowiderspricht Polizeiaussage


Nun tauchte auf YouTube ein Video auf, in dem zu sehen ist wie einDemonstrantvon Polizisten attackiert wird. So schlagen und treten die Beamten zum Teil wahllos auf die Demo-Teilnehmer ein. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Marian Ramaswamy. Der Ordner wird ohne erkennbaren Grund mit Schlagstöcken traktiert und geht dann nach einem Faustschlag zu Boden. Im Laufe der Festnahme verliert er mehrmals das Bewusstsein. Dabei ist deutlich zu hörenwieRamaswamy um Hilfe ruft und mehrmals den Satz "Ich wehre mich nicht!" gegenüber den Beamten äußert.

In der offiziellen Stellungnahme der Polizei Göttingen hieß es zunächst, dass Ramaswamy nicht verletzt wurde. In einer aktuelle Meldung der Polizei heißt es nun, dass dem Gesamteinsatzleiter zu diesem Zeitpunkt die Schilderungen zu den Ereignissen aus der Roten Straße noch nicht vollständig vorgelegen hätten.Gegen Ramaswamywurden Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung eingeleitet.

Nachspiel für Braunschweiger Beamte


DieStaatsanwaltschaft Göttingen bestätigte gegenüber regionalHeute.de, dass ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung im Amt gegen unbekannte Polizeibeamte eingeleitet wurde. Somit ermittelt nun die Göttinger gegen die Braunschweiger Polizei. Derzeit würden Zeugen und Beamte vernommen. Auch sei davon auszugehen, dass weiteres Videomaterial gesichtet werden könne, so OberstaatsanwaltAndreas Buick. Wegen der laufenden Ermittlungen könnten jedoch keine weiteren Auskünfte erteilt werden.

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