„Nein heißt Nein“ - Gesetz beschlossen


Eine Gesetztes-Reform soll mehr Schutz für Opfer sexueller Übergriffe bringen. Foto: Frank Vollmer | Foto: Frank Vollmer

Berlin/Braunchweig. Am heutigen Mittwoch wurde die Reform des Sexualstrafrechts im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und ist ab morgen rechtsgültig. Ab dann macht sich strafbar, wer gegen den erkennbaren Willen einer anderen Person sexuelle Handlungen an dieser Person vornimmt.


Ein erkennbares „Nein“ reicht künftig als Willensbekundung aus. Dazu erklärt die Braunschweiger Bundestagsabgeordnete Dr. Carola Reimann:
"Wir haben einen Paradigmenwechsel im Strafrecht erreicht, der nötig und lange überfällig war. Grapschen ist kein Flirten, das muss jetzt auch der Letzte begriffen haben." Nach bisheriger Rechtslage war die Strafbarkeit davon abhängig, dass der Täter sein Opfer nötigt, Gewalt anwendet oder eine schutzlose Lage des Opfers ausnutzt. Eine lediglich verbale Ablehnung sexueller Handlungen durch das potenzielle Opfer reichte bisher nicht aus. Dies führte häufig dazu, dass Taten nicht angezeigt wurden.

"Durch das Inkrafttreten des Gesetzes werden Frauen stärker ermutigt, sexuelle Übergriffe anzuzeigen. Bisher werden nur fünf bis zehn Prozent aller strafbaren sexuellen Übergriffe angezeigt. Alle anderen Übergriffe bleiben folgenlos für den Täter. Aus Scham haben die Opfer oft Angst vor einer Anzeige. Dabei wissen viele nicht, dass Spuren im Krankenhaus oder bei einer Frauenärztin oder Frauenarzt auch gesichert werden können, ohne dass die Tat bei der Polizei anzeigt werden muss. In Braunschweig gibt es zahlreiche Beratungsstellen, die Hilfe und prozessbegleitende Unterstützung anbieten. Das Aufsuchen solcher Anlaufstellen kann sehr hilfreich sein", so Reimann.

Folgende Braunschweiger Frauenberatungsstellen helfen im Falle eines sexuellen Übergriffs oder bei Gewaltanwendung:

Frauen- und Mädchenberatung bei sexueller Gewalt e.V.

Münzstraße 16, 38100 Braunschweig

Telefon: 0531 - 233 66 66

www.trau-dich-bs.de

Frauenberatungsstelle Braunschweig e.V.

Hamburger Str. 239, 38114 Braunschweig

Telefon: 0531 - 324 04 90

www.frauenberatungsstelle-bs.de

Frauenhaus Braunschweig Notaufnahme

Telefon: 0531 - 280 12 34

www.frauenhaus-braunschweig.de

Zur anonymen Beweissicherung finden Sie die richtige Anlaufstelle unter www.probeweis.de


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