Neue Pläne für Markt im Kanzlerfeld - Bolzplatz soll weichen


Der alte Markt sei zu klein nicht mehr zeitgemäß. Foto: Archiv/Robert Braumann
Der alte Markt sei zu klein nicht mehr zeitgemäß. Foto: Archiv/Robert Braumann | Foto: Robert Braumann

Braunschweig. Die Stadtverwaltung bringt den Bebauungsplan für den geplanten "Görge"-Supermarkt im Kanzlerfeld neu ein. Am heutigen Mittwoch berät der Stadtbezirksrat über die erneute, insgesamt vierte Auslegung, am 26. März entscheidet darüber abschließend der Verwaltungsausschuss. Der neue Markt soll auf einer Grünfläche an der Bundesallee entstehen, gegenüber dem jetzigen "Görge"-Markt. Das teilt die Stadt Braunschweig mit.


Die Aufgabe der Grünfläche, die derzeit als Bolzplatz genutzt wird, habe bei früheren Auslegungen des Bebauungsplanes wiederholt zu Kritik geführt. Stadtbaurat Heinz Leuer hob hervor, der Bebauungsplan sei im vergangenen Jahr komplett überarbeitet worden. Dabei sei auch auf Anregungen und Kritik der Bürgerinnen und Bürger eingegangen worden.

Marktsoll zur Belebung und Bereicherung der Ortsmitte beitragen


So wurde etwa der Baukörper gegenüber den früheren Planungen verkleinert. Bei der Gestaltung der Fassaden wurden die Anregungen von Bürgern aufgegriffen. Einerseits wurde auf das Material mit Aluminiumwellblech-Profilen verzichtet und andererseits durch großflächige Glaselemente zur Bundesallee und zur Stauffenbergstraße die gewünschte optische Transparenz geschaffen. Die Dachhöhe wurde zudem gestaffelt. "Mit den Veränderungen erhält der Stadtteil Kanzlerfeld einen architektonisch und gestalterisch erheblich verbesserten Markt, der maßgeblich zur Belebung und Bereicherung der Ortsmitte beiträgt", sagte der Stadtbaurat.


Der jetzige Supermarkt kann sich im bisherigen Einkaufszentrum aufgrund dessen Größe nicht weiterentwickeln. Um wirtschaftlich zu bleiben und die Anforderungen an ein zeitgemäßes Sortiment erfüllen zu können, ist eine Vergrößerung der Verkaufsfläche erforderlich. Am bisherigen Standort kann nicht erweitert werden, daher ist eine Verlagerung unumgänglich. Der Betreiber hat zugesagt, den Lebensmittelmarkt, den er in Lehndorf ebenfalls betreibt mindestens weitere zehn Jahre aufrecht zu halten, wenn er im Kanzlerfeld das Grundstück gegenüber bebauen kann.

In den alten Markt soll ein Getränkehandel


"Ich kann gut verstehen, dass der Wegfall einer Grünfläche, die Freizeitqualität bietet und als Bolzplatz genutzt wird, für die Anwohner schmerzlich ist. Für uns ist es eine Abwägungsentscheidung. Wichtig und nach unserer Auffassung wichtiger ist der Erhalt einer guten, wohnortnahen Nahversorgung. Gerade auch mit Blick auf ältere Menschen in Kanzlerfeld, die in einen anderen Stadtteil zum Einkaufen fahren müssten." Leuer hob hervor, dass der Investor im bisherigen Gebäude weiterhin einen Getränkehandel betreiben wolle, so dass einem Leerstand des Einkaufszentrums vorgebeugt werde.

Er hoffe daher, dass die Gremien sich dieser Abwägung anschließen. Stimmen sie der Auslegung zu, könnte der Satzungsbeschluss in der zweiten Jahreshälfte dem Rat vorgelegt werden. Dann wäre der Weg frei für den Neubau.