Braunschweig. Die Flüchtlingsströme stellen auch die Stadt Braunschweig vor Herausforderungen. In der neuen Knochenhauerstraße werden in Zukunft minderjährige Asylbewerber untergebracht, die ohne eine Begleitperson in die Löwenstadt gekommen sind. Dazu wird nach weiteren Gebäuden gesucht, um die Landesaufnahmebehörde zu entlasten.
Adrian Foitzik, Pressesprecher Stadt Braunschweig, sagte gegenüber RegionalBraunschweig.de, dass die Stadt normalerweise nicht für die Unterbringung der Asylbewerber zuständig sei. Die Stadt Braunschweig ist als Standort einer Aufnahmeeinrichtung des Landes von der Verpflichtung zur Aufnahme von Asylsuchenden ausgenommen. So werden der Stadt, bis auf wenige Ausnahmen, keine Asylbewerberinnen und Asylbewerber zugewiesen. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die in Braunschweig ankommen, betreut die Stadt und organisiert die Unterbringung. Diese kommen zwar in der Regel bei der LAB an, werden dann aber direkt in die Zuständigkeit der Stadt Braunschweig übergeben. Diese bräuchten eine besondere Betreuung und einen Vormund. Das Gebäude in der Neuen Knochenhauer Straße ist eine Liegenschaft der Stadt Braunschweig und soll vorübergehend genutzt werden. Im ersten Obergeschoss werden zehn Plätze entstehen, zu einem späteren Zeitpunkt bis zu 25 Plätze, wenn eine weitere Etage hergerichtet ist. 2016 wird dann eine Unterkunft in der Naumburgstraße fertig sein und für die Unterbringung genutzt werden.
Steigende Zahlen
Bis zum 31. Juli 2015 sind insgesamt 119 unbegleitete minderjährige Asylbewerber durch die Stadt Braunschweig in Obhut genommen worden, 102 männliche und 17 weibliche mit dem Durchschnittsalter von zirka 16 Jahren. Aktuell kommen zirka die Hälfte der jungen Menschen ausafrikanischen (Algerien, Somalia, Elfenbeinküste, Sudan, Eritrea u. a.) und (vorder)asiatischen (Syrien,Irak, Vietnam, Afghanistan) Ländern.
Weitere Kapazitäten nötig
Dazu ist die Stadt in Absprache mit dem Land auf der Suche nach Entlastungen für die LAB. "Im Hintergrund laufen verschiedene Gespräche und es werden einige Möglichkeiten diskutiert, um den Standort in Kralenriede zu entlasten und weitere Kapazitäten zu schaffen", so Foitzik. Sowohl Sporthallen oder ehemalige Baumärkte könnten in den Fokus rücken, konkret wäre aber noch nichts. Am Ende seien der Stadt aber die Hände gebunden, das Land Niedersachsen würde entscheiden, man könnte nur unterstützend agieren, so Foitzik. Er gab aber auch zu bedenken, dass man flexibler mit den Unterkünften werden müsse. An einigen Tagen gäbe es großen Zulauf in der LAB, die diese dann nicht ohne weiteres bewältigen könne. Dafür bräuchte man Ausweichmöglichkeiten.