Braunschweig. Die Verwaltung hat zusammen mit dem Investor Kanada Bau ein neues Konzept für die Revitalisierung des Geländes der früheren Heinrich-der-Löwe-Kaserne in Rautheim entwickelt. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Verstimmungen und Neuplanungen bei dem Konzept gegeben. Das soll nun ein Ende haben. Der neue Schwerpunkt soll nicht mehr auf verkehrs- und flächenintensive Nutzung durch Logistikunternehmen und Einzelhandel liegen – es könnte neuer Wohnraum geschaffen werden.
In der ursprünglichen Planung war eher von einem "Buisinesspark ausgegangen worden (BraunschweigHeute.de berichtete). Gegen das Großprojekt hatten sich unter anderem die IHK und der Zweckbverband Großraum Braunschweig (ZGB) ausgesprochen. Sie befürchteten, dass ein Kaufpark dieser Größe zu viele Kunden aus der Stadt, dem Süden Braunschweigs und dem östlichen Umland abziehen würde.
Der ursprüngliche Plan ist nun Geschichte. In einer Pressemitteilung der Verwaltung heißt es: "Stattdessen steht die Entwicklung dringend benötigter Wohnbauflächen, zusammen mit der Herausbildung eines attraktiven Gewerbestandorts nahe der Autobahn, im Mittelpunkt des Vorschlags", sagte Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. "Mit dem nun erreichten Verfahrensstand und der strategischen Neuausrichtung ist das Projekt städtebaulich und funktional gut geeignet, einen wesentlichen Beitrag zur Stadtentwicklung im Südosten Braunschweigs zu leisten.", so der Stadtbaurat weiter.
Bis zu 400 neue Wohneinheiten
Im neuen Vorschlag soll der größte Teil des Geländes ein gemischtes Wohnquartier einnehmen. Das soll sich südlich zum Gewerbestandort Braunschweiger Straße entwickeln und den Ortsteil nach Osten hin städtebaulich abrunden. Vorgesehen sind ca. 130 Einfamilienhäuser, 60 bis 70 Reihenhäuser sowie Mehrfamilienhäuser mit ca. 200 Wohneinheiten. Insgesamt könnten rund 400 Wohneinheiten neu entstehen.
Dazu sollen im Norden Büroräume, ein Nahversorgungszentrum (Lebensmittel, Getränkemarkt, Drogerie) und Flächen für Systemgastronomie entstehen. Auf der vorgestellten Grundlage werden nun noch offene Punkte mit dem Investor überarbeitet. Unter anderem der Immissionsschutz zum benachbarten Gewerbe, der Lärmschutz in Richtung der Autobahn 39 und die Erschließung des Areals in Bezug auf die aktuelle Verkehrssituation. Auch das gastronomische Angebot soll noch diskutiert werden. "Die Größe der Verkaufsflächen ist in Abhängigkeit von der gutachterlich bestätigten Verträglichkeit mit bestehenden Nahversorgungsschwerpunkten zu bewerten und zu entscheiden.", heißt es in der Pressemitteilung der Verwaltung weiter. Im Rahmen des folgenden Bauleitplanverfahrens wird der endgültige Entwurf im Stadtbezirksrat vorgestellt und diskutiert. Dabei werden auch soziale Infrastruktureinrichtungen für das neue Quartiert besprochen werden. Auf der bisherigen Grundlage wird ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet.
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