Braunschweig. Das Städtische Museum hat sechs Skulpturen als Dauerleihgabe von der LETTER Stiftung erhalten. Dr. Bernd Ernsting, Vorstand der in Köln ansässigen Stiftung, übergab kürzlich Museumsdirektor Dr. Peter Joch die kostbaren, zwischen 1901 und 1929 entstandenen Skulpturen, wie die Stadt in einer Pressemitteilung am Dienstag mitteilt.
Die Kunstwerke aus Bronze und Gips ergänzen die Bestände des Museums und sind ab sofort im zweiten Obergeschoss des Hauses am Löwenwall zu besichtigen. In der Schausammlung ergeben sich neue Nachbarschaften. So trifft Adolf von Hildebrands Bildnisbüste der Hildegard von Veltheim (1917) auf gemalte Bildnisse der Kunstvermittlerin Galka Scheyer (um 1914/1919) und Charlotte Gmelin-Wilke (1928). "Die Gegenüberstellung schärft den Blick auf verschiedene künstlerische Tendenzen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, aber auch auf unterschiedliche Lebensentwürfe damals lebender Frauen", erläutert der Kurator der Kunstsammlung, Dr. Andreas Büttner. Bernhard Hoetgers strenger Mädchenkopf aus terrakottafarben gefasstem Gips (um 1913) blickt dagegen auf Werke der Worpsweder Künstlerkolonie, zu der der Bildhauer enge Kontakte pflegte.
Mit dem "Arbeiter" des belgischen Bildhauers George Minne (1911) ist nunmehr ein Hauptwerk des eng mit Auguste Rodin und Constantin Meunier verbundenen Künstlers in Braunschweig zu studieren. Die übrigen drei Leihgaben ergänzen den Überblick über die Vielfalt der Bildhauerkunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Hugo Lederers "Fechter" (1901) kontrastiert mit Gottlieb Elsters "Eva" (1909), während der "Fischotter" von Max Esser (um 1925) ein Beispiel für die Tierplastik ist. Die 1993 gegründete LETTER Stiftung widmet sich der Erforschung der deutschen Bildhauerkunst des 19. und 20. Jahrhunderts sowie der Graphik um 1900.
Neuzugänge im Städtischen Museum: Kostbare Skulpturen ergänzen die Sammlung
Es treffen nun verschiedene Kunstformen aufeinander, die ähnliche Motive darstellen.
"Fischotter“ von Max Esser (um 1929) im Städtisches Museum Braunschweig. | Foto: Dirk Scherer