Nibelungenplatz soll "offenen Bücherschrank" erhalten


| Foto: André Ehlers



Braunschweig. Plätze waren immer etwas Besonderes. Schauplatz von Märkten und Orte der Begegnung und der Kommunikation – bis sie von Autos als Parkplätze in Anspruch genommen wurden. Diese Entwicklung hat die Stadt im südwestlichen Teil des Siegfriedviertels vor einiger Zeit rückgängig gemacht. Nach seiner Neugestaltung ist der Nibelungenplatz wieder gern besuchter Mittelpunkt des Stadtquartiers. Dort finden sich eine Reihe von Geschäften des täglichen Bedarfs: Apotheke, Bäcker, Post und Frisör und dienstags und freitags ein kleiner Markt. Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein.

Jetzt soll sich auf dem Nibelungenplatz noch mehr Leben entwickeln – durch einen „offenen Bücherschrank“. Dahinter verbirgt sich die Idee, dass sich jeder dort ein Buch herausnehmen und lesen kann und es wieder zurückbringt oder gegen ein anderes tauscht. So ändert sich das Angebot des Bücherschranks immer wieder und bleibt interessant. Davor kann es sehr leicht zu lockeren Gesprächen über Bücher kommen. Menschen, die gemeinsam in dem Stadtviertel wohnen, aber bisher einander unbekannt waren, lernen sich kennen und aus Anwohnern werden Nachbarn.

Über dieses Thema suchen derzeit Architektur­studentinnen und -studenten der Technischen Universität Braunschweig gezielt das Gespräch mit Schülern der Nibelungen Realschule und mit Anwohnern. Sie informieren darüber, wie ein „offener Bücherschrank“ funktioniert und fragen, wie er aussehen könnte, wo er am besten platziert wäre und was er vielleicht noch außer Büchern bieten könnte.

Diese Aufgabe hat ihnen Professor Dr. Vanessa Miriam Carlow, Lehrstuhlinhaberin des Instituts für Städtebau der TU, im Rahmen eines Workshops gestellt, der von 28. Juli bis 1. August dauert. Daran wirken ferner die Realschule Nibelungen, der Stadtteilverein Pro Siegfried und die Nibelungen-Wohnbau-GmbH als Kooperationspartner mit. Aus den Antworten wird ein Konzept erstellt.

Daran hat die Nibelungen-Wohnbau-GmbH großes Interesse, denn das Siegfriedviertel war das erste Großprojekt der in den 20er Jahren gegründeten städtischen Wohnungsbaugesellschaft. „Im Siegfried­viertel hat das Unternehmen damals neue architektonische Ideen mustergültig verwirklicht – wegweisender Wohnungsbau für ein Wohnen mit Lebensqualität, fortschrittlichem Komfort und bei bezahlbaren Mieten. Deshalb sind wir an einer nachhaltigen Entwicklung dieses Quartiers und an neuen Ideen sehr interessiert“, betont Maren Sommer, Geschäftsführerin der Nibelungen-Wohnbau-GmbH. „Wenn die Idee des ‚offenen Bücherschranks‘ großen Anklang findet, wollen wir dabei helfen, dieses Projekt zu verwirklichen.“


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