Nicht nur die Verpackung: Plastik in Kosmetikprodukten

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Am Greenpeace-Aktionsstand wurde unter anderem das Wissen über Plastik in Kosmetikprodukten erfragt. Fotos: Alexander Dontscheff
Am Greenpeace-Aktionsstand wurde unter anderem das Wissen über Plastik in Kosmetikprodukten erfragt. Fotos: Alexander Dontscheff | Foto: Dontscheff

Braunschweig. Dass es bei "Plastik in Kosmetikprodukten" nicht nur um die Verpackung geht, darauf machte Greenpeace am Samstag mit einem bundesweiten Aktionstag in 60 Städten aufmerksam. Auch in Braunschweig wurde über mögliche Folgen informiert und der Wissensstand abgefragt.


"Erkennen Sie Kosmetikprodukte, die Mikrokunststoffe enthalten?", "Würden Sie die Konzerne auffordern, Produkte ohne Plastik herzustellen?" und "Würden Sie alternative Produkte ohne Plastik beim Kauf bevorzugen?" lauteten die Fragen, die die Greenpeace-Aktiven den Passanten in der Braunschweiger City stellten.

Der Weg über die Nahrungskette


Einige Kunststoffverbindungen seien nachweislich umweltschädlich, viele andere nicht ausreichend untersucht, erläuterte Dennis Zellmann von Greenpeace Braunschweig gegenüber regionalHeute.de. "Über den Badezimmerabfluss landet das Mikroplastik in der Umwelt und schließlich im Meer. Und über die Nahrungskette kann es dann auf unserem Teller zurück kommen", so Zellmann. Die Kläranlagen könnten nicht alle Plastikteile herausfiltern. Die Mikrostoffe würden zudem durch ihre Oberflächenstruktur besonders gut organische Schadstoffe aufnehmen.

Inzwischen werde vor allem flüssiges sowie gel- und wachsartiges Plastik in verschiedensten Produkten eingesetzt und gleichzeitig sinke der Anteil an festen Plastikteilen.Aber auch in Sprays, die Halt für die Haare versprechen, werde häufig Mikroplastik eingesetzt.

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Greenpeace hatte einiges Anschauungsmaterial vor Ort. Foto: Dontscheff


Verbot von Mikrokunststoffen in Kosmetik gefordert


Am Informationsstand der Ehrenamtlichen konnten Passanten zudem eine Protestpostkarte an Umweltministerin Hendricks unterschreiben und ein umfassendes gesetzliches Verbot von Plastik in Kosmetik fordern. "Mikrokunststoffe in Kosmetik sind ein Problem aller konventionellen Hersteller, doch die Politik unternimmt zu wenig, um die unnötige Umweltverschmutzung zu beenden", so Greenpeace. Stattdessen vertraue die Regierung auf den "Kosmetikdialog". Dieser sehe eine freiwillige Selbstverpflichtung der Hersteller vor, bis zum Jahr 2020 aus Mikroplastik auszusteigen. Doch dieses Abkommen sei laut Greenpeace ungenügend, weil Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die Hersteller selbst entscheiden lässt, auf welche Kunststoffe sie verzichten wollen „Die Umweltministerin lässt der Branche scheunentorgroße Hintertüren offen“, kritisiert Max Kannenberg von der Greenpeace-Gruppe Braunschweig. „Die Selbstverpflichtung der Industrie ist eine Verbrauchertäuschung. Wir brauchen deshalb ein umfassendes Verbot von Mikrokunststoffen in Kosmetik.

Aktualisiert


Mittlerweile liegen die Ergebnisse der Umfrage vor:

  • Frage 1: Erkennen Sie anhand der Verpackung, ob Plastik (feste, flüssige und andere Kunststoffe) in einem Produkt steckt?
    9 Prozent der Befragten beantworteten die Frage mit Ja, 91 Prozent der Befragten beantworteten die Frage mit Nein

  • Frage 2: Sollten Konzerne zukünftig generell auf Plastik (feste, flüssige und andere Kunststoffe) in Kosmetik- und Pflegeprodukten verzichten?
    99 Prozent der Befragten beantworteten die Frage mit Ja, 1 Prozent der Befragten beantworteten die Frage mit Nein

  • Frage 3.: Würden Sie zukünftig ein vergleichbares plastikfreies Produkt eines anderen Herstellers bevorzugen?
    100 Prozent Befragten beantworteten die Frage mit Ja, 0 Prozent der Befragten beantworteten die Frage mit Nein


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