Nach dem Niedersachsen-Derby: Hannoveraner Fans zünden Pyro-Technik und missachten Abstandsregeln

Am Tag der Deutschen Einheit geht es für die Eintracht aus Braunschweig nach Hannover. Im Lokal-Derby treffen die Löwen auf ihren Erzrivalen. Anlass für Zündstoff?

von Kathrin Kühn


Die Hannoveraner Fans zünden nach dem Derby Pyro-Technik außerhalb der HDI Arena in Hannover.
Die Hannoveraner Fans zünden nach dem Derby Pyro-Technik außerhalb der HDI Arena in Hannover. | Foto: imago images/regios24

Braunschweig. Am heutigen Samstag um 13:00 Uhr treffen die Erzrivalen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 in einem mit Spannung erwarteten Niedersachsen-Derby in der Hannoveraner HDI Arena aufeinander. In der 175. Begegnung der beiden Kontrahenten steckt naturgemäß nicht nur sportliche Aufregung. Wenn die Braunschweiger auf das Team aus der Hauptstadt treffen, herrscht auch unter den Fans Konfliktpotential. Im Corona-Jahr 2020 ist dies allerdings anders. Nicht nur sind Gästefans aufgrund der Corona-Bestimmungen im Hannoveraner Stadion verboten, auch die Corona-Beschränkungen in der Löwenstadt zeigen Wirkung, wie Polizei-Pressesprecherin Carolin Scherf auf Anfrage von regionalHeute.de berichtet.


"Wir gehen im Allgemeinen von einer ruhigen Lage in Braunschweig aus. In der Gaststätte "Gastwerk" haben sich etwa 200 Eintracht-Fans zusammengefunden, um das Spiel zu schauen. Wir haben da natürlich ein Auge drauf, aber wegen der Corona-Beschränkungen ist es bei diesem Derby wesentlich ruhiger als zuvor. Wichtig ist uns, dass es auch ruhig bleibt. Kenntnis von Treffen gewaltbereiter Fans, den sogenannten Ultras, haben wir derzeit nicht", so Carolin Scherf.

In gut zehn Minuten beginnt das Spiel. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

Aktualisiert, 3. Oktober, 15:56 Uhr


Körperverletzung im Stadionbereich


Das Derby gegen Hannover 96 wurde mit einem klaren Sieg der Hannoveraner sportlich entschieden (regionalHeute.de berichtete). Auch außerhalb des Platzes ist es scheinbar ruhig geblieben. Nach einer noch nicht abschließenden Einschätzung der Polizei Hannover sei es wohl auch im Bereich des Stadions nicht zu besonderen Vorkommnissen gekommen. Allerdings sei der Polizeieinsatz noch nicht abgeschlossen. Sollte sich an der relativ ruhigen Lage noch etwas ändern, wird dies hier aktualisiert.

Auch in Braunschweig sei es mit einer Ausnahme zu keinen großen Streitigkeiten zwischen Fans gekommen. Im Bereich des Gastwerks blieb laut Polizei-Pressesprecherin Carolin Scherf alles ruhig. Im Bereich des Stadions kam es allerdings zu einer Körperverletzung zwischen Eintracht-Fans. Die Polizei sei vor Ort gewesen und haben das Strafverfahren eingeleitet. Näheres zu dem Vorfall ist derzeit nicht bekannt.

Da es nicht zu Begegnungen zwischen gegnerischen Fans gekommen sei, habe es auch kaum nennenswerte Vorkommnisse gegeben. Die Polizei werde die Lage weiterhin beobachten, aber es sei nicht trotz Derbys ruhig geblieben - wie erwartet.

Aktualisiert, 3. Oktober, 19:51 Uhr:



Die Polizei Hannover hat in einer Pressemitteilung eine Zwischenbilanz zu dem Niedersachsen-Derby gezogen.

Polizeiliche Maßnahmen waren zunächst schwerpunktmäßig im Hinblick auf die Einhaltung der Corona-Beschränkungen erforderlich. In Zusammenhang mit dem Feiern der Mannschaft durch eine Personengruppe im dreistelligen Bereich in Stadionnähe kam es neben der Nichteinhaltung der aktuellen Mindestabstandsregelungen auch zu Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz. Diese zogen polizeiliche Maßnahmen nach sich. Ein abschließendes Fazit zu dem Einsatz wird in den kommenden Tagen erfolgen.

Polizeipressesprecherin Natalia Shapovalova bestätigte auf Anfrage von regionalHeute.de, dass eine größere Hannoveraner Fan-Gruppe im dreistelligen Bereich außerhalb des Stadions gefeiert hätte und im Zuge dieser spontanen Feier die Mindestabstände nicht eingehalten hatte. Sie hätten zudem gegen das Sprengstoffgesetz verstoßen, weil sie Pyro-Technik abgefeuert hatten. Andere Medienberichte sprechen von 500 Ultras, die ihre Mannschaft wild gefeiert hätten.


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