Braunschweig. Der Unteren Wasserbehörde der Stadt Braunschweig werden zurzeit vermehrt unerlaubte Wasserentnahmen mit Schläuchen und Pumpen aus Braunschweiger Flüssen und Seen angezeigt. Das berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.
Sie weist aus diesem Anlass sowie angesichts niedriger Pegelstände darauf hin, dass die Entnahme von Wasser aus Oberflächengewässern grundsätzlich einer wasserrechtlichen Erlaubnis bedarf. Lediglich das Schöpfen mit Handgeräten wie Eimern oder Kannen aus natürlichen Fließgewässern ist erlaubnisfrei. Hier wird davon ausgegangen, dass die geringen Mengen, die mit Eimer oder Gießkanne geschöpft werden, für die Gewässerökologie nicht entscheidend sind.
Darüber hinaus können Erlaubnisse zur Wasserentnahme aus Fließgewässern, außer etwa zur landwirtschaftlichen Beregnung, von der Verwaltung nicht in Aussicht gestellt werden. Zur Bewässerung des privaten Gartens empfiehlt sich, sofern möglich, die Bohrung eines Gartenbrunnens. Dieser ist erlaubnisfrei und muss lediglich bei der Stadtverwaltung angezeigt werden. Alle Informationen zu Brunnen auf www.braunschweig.de unter dem Menü "Leben in Braunschweig", Rubrik "Umwelt" und dann "Suchen von A bis Z" (http://www.braunschweig.de/leben/umwelt_naturschutz/wasser/brunnen.html).
Anhaltende Dürre
Durch die seit Wochen anhaltende Dürre haben die Braunschweiger Fließgewässer wie Oker oder Schunter in den vergangenen Tagen historische Niedrigstände erreicht (aktuelle Pegeldaten des Landes Niedersachsen im Internet unter www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de). Dies, obwohl der Okerpegel massiv durch die Okertalsperre gestützt wird, deren Wasserabgabe den Zulauf derzeit etwa um das Siebzehnfache übersteigt. Durch die Stauhaltung der Okerwehre macht sich die geringe Wasserführung der Oker im Braunschweiger Stadtgebiet nicht durch niedrigen Wasserstand, sondern durch geringe Strömung bemerkbar. Sonneneinstrahlung und hohe Lufttemperaturen lassen die Wassertemperaturen steigen, der Sauerstoffgehalt sinkt und das ökologische Gleichgewicht der Gewässer wird gestört.
Die Harztalsperren sind insgesamt zurzeit noch zu 56 Prozent gefüllt (Stand 30. Juli 2018). Insbesondere aus der Okertalsperre, die noch zu zirka 50 Prozent gefüllt ist, wird das Niedrigwasser der Oker aufgefüllt. Bei einem Zulauf von 80 Litern pro Sekunde werden hier 1.370 Liter pro Sekunde abgegeben. Das Braunschweiger Trinkwasser stammt überwiegend aus Grane- und Eckertalsperre. Alle Daten zur Füllung der Talsperren unter www.harzwasserwerke.de.
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