Braunschweig. Abiturienten in Braunschweig haben es heute nicht leicht. Selten gab es so starke Nebenfaktoren, die die ohnehin schon herausfordernde Abiturprüfung zur wahren Zerreißprobe machen. Nachdem die Braunschweiger Verkehrs GmbH bereits ankündigte, am heutigen Donnerstag streiken zu wollen, lagen die Nerven schon blank. Doch dann platzte die Bombe - nun ja, glücklicherweise nicht. Problematisch wurde es dennoch.
„Wie soll ich denn morgen mein Abitur schreiben!?", äußerte schon am gestrigen Abend einer der Abiturienten in einer E-Mail an unsere Redaktion seinen Unmut über die Bombenräumung. Dabei machte er allerdings der Stadt Braunschweig keinen Vorwurf, sondern viel mehr den Verantwortlichen des Abiturs, hier also der Niedersächsischen Landesschulbehörde. „Ich kann heute vielleicht maximal vier Stunden bis zur Prüfung schlafen... traurig, dass es von denen aber sowieso keinen interessiert", schrieb der junge Mann, der heute seine Politik-Klausur meistern muss. regionalHeute.de erkundigte sich bei der Landesschulebehörde. Wir wollten wissen: Gibt es für die Abiturienten, die aufgrund der Bombenevakuierung kaum Schlaf bekamen, einen Ausgleich oder wohlmöglich sogar einen Ersatztermin?
Das sagt die Schulbehörde
„Uns ist nicht bekannt, dass es wegen der Bombenentschärfung Störungen oder Probleme bei den Abiturprüfungen gegeben hat. Grundsätzlich gibt es für Fälle, in denen die Gründe für die Nichtteilnahme oder die verspätetet Teilnahme an Teilen der Abiturprüfung nicht von den Schülerinnen und Schülern selbst zu vertreten sind, Regelungen in der Prüfungsordnung (§ 20 AVO-GOBAK)" heißt es seitens der Landesschulbehörde. In Paragraph 20 der „Verordnung über die Abschlüsse in der gymnasialen Oberstufe, im Beruflichen Gymnasium, im Abendgymnasium und im Kolleg" (AVO-GOBAK) heißt es: „Über die Anerkennung eines wichtigen Grundes entscheidet das vorsitzende Mitglied der Prüfungskommission. Wird der Grund anerkannt, so regelt die Prüfungskommission die Fortsetzung der Prüfung." Heißt im Klartext: Der Braunschweiger Schüler war heute auf die Nachsicht seiner Lehrer angewiesen.
Ohne Bus und Bahn
In Folge des Streiks bleiben heute unter anderem in Braunschweig ganztägig Busse und Bahnen stehen. Die Landesschulbehörde zeigte sich hier bereits kurz nach der Ankündigung aber nachsichtig: Die Abi-Klausuren mussten entgegen der gängigen Planung nicht schon um 8 Uhr, sondern bis spätestens 9.30 Uhr starten.
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