Braunschweig. Nachdem die Nordzucker-Mitarbeiter am vergangenen Montag für mehr Geld in den Warnstreik getreten waren (regionalHeute.de berichtete), gab das Unternehmen nun eine Lohnerhöhung von 3,8 Prozent bekannt.
Arbeit mit dem Zucker in Braunschweig durch ein Lohn-Plus versüßt: Die rund 1.300 Mitarbeiter der Nordzucker AG bekommen mehr Geld – darunter 230 Beschäftigte in der Konzernzentrale in Braunschweig. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Arbeitgeberverband einigten sich auf ein Lohn-Plus von 3,8 Prozent. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Die Erhöhung erfolgt in zwei Schritten: Rückwirkend ab April gibt es eine Anhebung um 2 Prozent. Ab April 2017 steigt das Einkommen dann nochmals um 1,8 Prozent. Das teilte die NGG Süd-Ost-Niedersachsen am Freitag in Braunschweig mit. Der Tarifabschluss sei nach einer mehrstündigen Verhandlung in der vierten Tarifrunde zustande gekommen.
Schwierige Verhandlungen
„Die Verhandlungen waren schwierig und zäh“, sagt Manfred Tessmann. Mit dem Ergebnis zeigt sich der Geschäftsführer der NGG Süd-Ost-Niedersachen dennoch zufrieden: „Unterm Strich bringt dieser Tarifabschluss deutlich dickere Lohntüten. Und zwar profitieren alle Nordzucker-Beschäftigten davon – egal, ob sie in der Produktion, im Labor, im Einkauf oder Marketing arbeiten. Ein Mechatroniker, der als ‚Zuckerkocher‘ Vollzeit arbeitet, hat damit jetzt am Monatsende gut 63 Euro mehr in der Tasche. Und mit der Lohnerhöhung im kommenden Jahr dann noch einmal gut 58 Euro zusätzlich.“ Auch die Azubis der Branche hätten durch den Tarifabschluss am Monatsende mehr Geld im Portemonnaie. Anspruch auf den höheren Tariflohn habe, wer Mitglied der Gewerkschaft NGG sei.
Für Nordzucker-Beschäftigte in Sachsen-Anhalt werde zudem die – im Westen schon praktizierte – Altersfreizeit eingeführt. „Hiervon profitieren Stammarbeitnehmer ab dem 59. Lebensjahr, die schon länger bei der Nordzucker AG arbeiten. Der Job in der Lebensmittelindustrie ist kein Zuckerschlecken. Es gibt Schichtarbeit. Und die Arbeitsbedingungen sind oft hart. Das macht gerade älteren Arbeitnehmern zu schaffen“, sagt Manfred Tessmann. Deshalb habe die NGG alles daran gesetzt, die Altersfreizeit am Verhandlungstisch durchzusetzen.