Braunschweig. Mit fast 14.000 abgerufenen Filmen ziehen die Organisatoren des 34. Internationalen Filmfestivals Braunschweig eine positive Bilanz der ersten Online-Ausgabe. Das teilen die Veranstalter in einer Pressemitteilung mit.
„Unser gesamtes Festivalteam hat sich über den enormen Publikumszuspruch sehr gefreut!“, so Festivaldirektor Andreas Lewin. „Experiment geglückt!“, stellten auch die Vorstände Florence Houdin und Thorsten Rinke fest, „Wir haben unglaublich viel positives Feedback bekommen, vor allem auf unseren Social Media Kanälen.“
Das waren die Favoriten:
Publikumsfavorit bei den Spielfilmen war „Lunana: A Yak in the Classroom” von Pawo Choying Dorji aus Bhutan, gefolgt von „Jagdzeit“ von der Schweizer Regisseurin Sabine Boss sowie die kanadische Produktion „Antigone“ von Sophie Deraspe. Die am häufigsten abgerufenen Dokumentarfilme waren „Walchensee forever“ von Janna Ji Wonders, „Aalto“ von Virpi Suutari und „Atomkraft forever“ von Carsten Rau, der den „Green Horizons Award“ für den besten Film zum Thema Nachhaltigkeit gewann.
Im kostenlos angebotenen Kurzfilmprogramm lag „The Tent“ von Rebecca Figenschau aus Norwegen vor dem französischen „Hot Dog“ von Flore Buban u.a., gefolgt von „Meeting“ von Jannis Alexander Kiefer mit der Braunschweigerin Gisa Flake.
Rahmenprogramm stieß auf reges Interesse
Sehr zufrieden zeigte sich Lewin, dass auch das aufwändig produzierte Rahmenprogramm beim Publikum auf reges Interesse stieß: „Einiges davon, wie zum Beispiel die lokalen Filmpatenschaften, wollen wir auch in Zukunft beibehalten, denn sie machen den besonderen Charme des Braunschweiger Filmfestivals aus und zeugen von der solidarischen Haltung zwischen und mit den Kulturschaffenden dieser Stadt.“
Neben den Filmpaten, bekannten Braunschweigern, die einen ausgewählten Film in einem Videostatement empfahlen, hatte das Festival zudem mehr als 30 Regisseure gebeten, per Video jeweils fünf Fragen zu ihrem Film zu beantworten. Festivaldirektor Lewin betonte, „dass wir in diesem schwierigen Jahr zahlreiche Filmemacher einem breiten Publikum vorstellen und durch unsere Preise und Präsentationen fördern konnten.“ Ein Anliegen, das die Filmemacher durchaus begrüßten. Marcus Lenz, der mit „Rivale“ den „Heimspiel“-Preis für den besten Film mit Bezug zur Region gewann, betonte in seinem Videostatement, dass die Auszeichnung gerade in Zeiten von Corona wichtig ist, „weil ich eine Art von Feedback brauche und wir das gerade nicht bekommen können, weil wir gerade nicht im Kino sein dürfen, weil wir nicht mit dem Publikum auf den Festivals in Kontakt kommen.“
Auch Piotr Domalewski, der mit „I never cry“ den mit 10.000 Euro dotierten Volkswagen Financial Services Filmpreis gewann, sowie die französische Regisseurin Sarah Suco, die für „The Dazzled“ mit dem Publikumspreis „Der Heinrich“ für europäische Debüt- und Zweitfilme ausgezeichnet wurde, betonten wie wichtig die Preise in dieser Pandemiesituation sind, da sie ihnen erlauben, zukünftige Projekte anzugehen. Alle drei Preise unterstützt Volkswagen Financial Services, der Hauptsponsor des Festivals. Charlène Favier, die mit dem mit 5.000 Euro dotierten Frauenfilmpreis „Die TILDA“ ausgezeichnet wurde, unterstrich die Bedeutung der Auszeichnung, die jungen Regisseurinnen die dringend benötigte Aufmerksamkeit verschaffe.
Vorstellung der Gewinnerfilme soll nachgeholt werden
Weiterer Preisträger war der Schauspieler Tucké Royale, der den mit 3.000 Euro dotierten Braunschweiger Filmpreis für den besten deutschsprachigen Nachwuchsschauspieler gewann. Das Festival plant, die Vorstellung der Gewinnerfilme im Frühjahr 2021 im Kinosaal mit den Preisträgern vor Ort nachzuholen, sobald die Pandemiesituation solche Veranstaltungen wieder zulässt. Die Videostatements der Gewinner sind auf dem YouTube Kanal des Festival zu finden.
Das 35. Internationale Filmfestival Braunschweig findet vom 1. bis 7. November 2021 statt – dann hoffentlich wieder auf der großen Leinwand im Kinosaal
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