Park-Chaos und Partylärm - Ärger am Heidbergsee

von Robert Braumann


Wenn es warm wird, dann kommen die Menschen in Scharen an den Heidbergsee, Foto: privat
Wenn es warm wird, dann kommen die Menschen in Scharen an den Heidbergsee, Foto: privat

Braunschweig. Kommt das Wochenende und die Temperaturen steigen, dann freuen sich die meisten Menschen auf die anstehenden Tage – Für Anne Wedler, Silke Matthes und Bruno Overwin, alle wohnen in der Nähe des Heidbergsees, beginnt dagegen der Stress.


Die Drei wohnen an der Ecke Stettinstraße, Stolpstraße und sobald das Wetter richtig schön wird, kommen sie kaum noch aus ihren Häusern, geschweige denn zum Schlafen, berichten sie. Obwohl es sich um eine Anliegerstraße handelt, wird von den Heidbergsee-Besuchern geparkt was das Zeug hält, auf Bürgersteigen, Grünflächen, den Anwohnerparkplätzen oder auf der Straße. Overvin ist mächtig sauer: "Dann kommt hier überhaupt keiner mehr durch, weder die Feuerwehr noch die Anwohner." Das Ordnungsamt würde auch nicht wirklich etwas unternehmen und auch die Gäste seien uneinsichtig, wenn man sie auf das Fehlverhalten aufmerksam mache. "Dann wird man noch beschimpft, wenn man Pech hat", sagt er. Meistens könne man überhaupt nicht ausparken, weil überall die Autos kreuz und quer ständen, berichten sie alle unisono.



Dazu käme die Lärmbelästigung in der Nacht. "Irgendwann kommen die Leute dann vom See zurück, haben Alkohol getrunken und steigen grölend in die Autos. Dann wird Nachts um vier die Musik aufgedreht, Türen geschlagen und mit quietschenden Reifen weggefahren. Wir stehen dann senkrecht im Bett", so Wedler. Einer möglichen Aufwertung des Heidbergsees (regionalHeute.de berichtete) stehen sie sehr kritisch gegenüber. Es sei so im Sommer schon hart genug. "Es ist hier so schon viel zu voll, wenn es richtig schönes Wetter gibt", sagt Matthes.

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Immer wieder Ärger rund um den Heidbergsee, Foto: Archiv





"Wenn dann alle hier durchgezogen sind, bleibt für uns der Müll zurück. Wenn wir Glück haben wird der in unsere Tonne geworfen, die dann auch völlig überfüllt sind, meist wird es aber einfach in die Gegend geschmissen", ergänzt Wedler. Auch am See würde man immer wieder Glasscherben, Müll und Grillreste vorfinden, auch wenn die Stadt regelmäßig reinigen würde. Von den Bemühungen des Bezirksrates, dem Ordnungsamt und der Polizei habe man gehört (regionalHeute.de berichtete), aber aus ihrer Sicht seien die Kontrollen unzureichend und mit wenig Konsequenz verbunden. Man habe es noch nicht mitbekommen, dass in der Nacht einmal richtig durchgegriffen worden sei, wenn zum Beispiel nach der Disco noch einige lauthals an den See stürmen würden, um die Party zu verlängern. In den letzten Jahren sei die Situation immer schlimmer geworden und die Besucher kämen von überall an den See. "Wahrscheinlich weil hier alles erlaubt ist, Grillen, Zelten, Feiern", so vermutet Overwin. Die Drei würden sich intensivere Kontrollen wünschen, ein Halteverbot und mehr Unterstützung – so sei die Situation sehr belastend. Das gelte für viele weitere Bewohner in diesem Bereich, aus persönlichen Gesprächen wüssten sie, dass es sehr viele seien, die momentan unter der Lage zu leiden hätten.


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