Patientin diskriminiert? Klinikum Braunschweig räumt Fehler ein

Im Internet soll ein Video kursieren, in dem eine Patientin des Klinikums Braunschweig nicht adäquat behandelt werde. Das Klinikum verspricht Aufklärung.

von und


Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Das Städtische Klinikum Braunschweig nimmt auf Instagram Stellung zu einem Video, das seit einiger Zeit im Internet kursieren soll. Zum genauen Inhalt hält man sich seitens des Klinikums bedeckt, sieht sich aber offensichtlich dennoch gezwungen, darauf zu reagieren. Es geht offenbar um Diskriminierung, möglicherweise auch rassistischer Art.



Auf Nachfrage von regionalHeute.de bestätigt Klinikum-Sprecherin Thu Trang Tran die Existenz des Videos. Das Video sei von einem Angehörigen der Patientin auf Instagram veröffentlicht worden. Dieser sei selbst bei der Aufnahme nicht vor Ort gewesen und habe das Video von der Patientin zugespielt bekommen. Das Klinikum selbst reagiert ebenfalls auf Instagram auf das Video, mittels der Storyfunktion. Aber auch nur dort.

Keine Angaben zum Inhalt


Was genau auf dem Video zu sehen sein soll, beschreibt das Klinikum nur vage. Zum Inhalt erklärt man lediglich, dass das Video heimlich und ohne Erlaubnis einer Mitarbeiterin gefilmt und anschließend durch einen Angehörigen veröffentlicht wurde. In dem einminütigen Video sei eine Kommunikation zwischen einer Patientin mit einer Mitarbeiterin zu sehen. "Die gezeigte Kommunikation seitens der Mitarbeiterin ist nicht adäquat und entspricht auch nicht dem Anspruch des Klinikums, wie die Gesundheitsversorgung im skbs durchgeführt wird", so die Sprecherin.

"Als skbs distanzieren wir uns eindeutig und unmissverständlich von jeglicher Form von Diskriminierung. Dieses gilt sowohl in der Gesundheitsversorgung unserer Patientinnen und Patienten als auch im Umgang mit unseren Beschäftigten."

- Klinikum-Sprecherin Tran



Im Klinikum wolle man den in dem Video dargestellten Kritikpunkten nachgehen. Man nehme den Vorfall ernst und prüfe seit der Veröffentlichung des Videos intern die Vorkommnisse. "Die Gründe für die gezeigte Situation werden vollumfänglich aufgeklärt. Erste persönliche Gespräche mit der Patientin, Mitarbeiterin und Teilen des Teams, welche bei der Versorgung dabei waren, wurden bereits durchgeführt. Ein Austausch mit der Familie steht noch aus. Alle bisherigen Aussagen werden nun zusammengetragen und ausgewertet. Aus den Ergebnissen werden interne und externe Maßnahmen erfolgen", heißt es in der Stellungnahme des Klinikums weiter.


Geht es um Rassismus?


Möglicherweise wird bei dem Vorfall von einer Seite der Parteien der Vorwurf von Rassismus erhoben. Das lässt zumindest ein Teil der Stellungnahme des Klinikums in besagter Instagram Story vermuten: "Wenn mindestens zwei verschiedene Nationalitäten ein Konflikt haben, ist der daraus entstehende Gesamtkonflikt nicht grundsätzlich ein Indiz für rassistisch motivierte Hintergründe."

Doch auch für die Person oder Personen, die das Video gefertigt und verbreitet haben, soll es offenbar Konsequenzen geben. So schreibt das Klinikum auf Instagram: "Das Filmen und Veröffentlichen von Bildern und Videos einer Person ohne deren Erlaubnis verstößt gegen die Persönlichkeitsrechte und stellt eine strafbare Handlung dar."


mehr News aus Braunschweig