Braunschweig. Auszubildende der Schule für Gesundheitsfachberufe am Klinikum Braunschweig, haben den "Junge Pflege Preis 2015" gewonnen. Unter dem Motto "Pflege ist mehr als Du denkst", haben sie ein Unterrichtskonzept für Grundschulen entwickelt, um Vorurteile und Klischees gegenüber dem Pflegeberuf abzubauen.
Die Auszubildenden Tatjana Wulff, Sibel Akin und Jana Heberlein erzählten, dass sie es immer wieder erleben würden, dass dem Pflegeberuf ein schlechtes Image anhafte. Die Meisten wüssten kaum um die Vielfältigkeit der Aufgaben. Das habe auch eine Befragung von hundert Passanten im Rahmen des Projekts in Braunschweig gezeigt. Am häufigsten wurde gesagt, dass die Aufgaben einer Pflegekraft das Waschen von Menschen und das Pflegen wären. Eine differenzierte Sicht gäbe es selten. Dazu hätten 75 Prozent der Befragten geantwortet, dass sie sich nicht vorstellen könnten in einem Pflegeberuf zu arbeiten. Auch bei Kindern wäre diese Unwissenheit weit verbreitet, erzählen die Auszubildenden weiter. Dabei würde es häufig schon sehr früh zu einer Berufswahl kommen. Deshalb habe man den Ansatz gewählt, schon bei jüngeren Kindern anzufangen, Klischees aufzubrechen.
Nicht jammern, anpacken
Zusammen mit der Lehrerin und Initiatorin des Projekzs Nicole Engst-Schmidt beschäftigen sich die 15 Schülerinnen und ein Schüler mit der Thematik und entwickelten innerhalb von vier Monaten eine Unterrichtseinheit für Grundschulen. An einzelnen Stationen wird den Kleinen der Beruf näher gebracht. So sollen Vorurteile abgebaut werden. Ulrich Heller, Pflegedirektor des Städtischen Klinikums, lobte die Auszubildenden für ihr Engagement, sie hätten auch viel Freizeit für das Projekt geopfert. Umso schöner wäre es, dass es nun eine Auszeichnung dafür gäbe. Auch Schulleiterin Michaela Picker sagte: "Wir sind mächtig stolz auf unsere Azubis". Mit dem Preisgeld soll die Examensfeier finanziert werden. Kristina Linne, Diplom-Pädagogin, Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe, ergänzte, dass durch die gemeinsame Arbeit an dem Projekt auch der Zusammenhalt im Kurs gestärkt worden sei. Sibel Akin hatte eine ganz klare Meinung, warum man sich für diesen Weg entschieden habe: "Es macht einen Stolz den Menschen zeigen zu können, wie viel Spaß wir an dem Beruf haben. Man darf nicht immer nur jammern, dass alle ein schlechtes Bild haben, man muss anpacken um etwas zu verändern, dass haben wir getan." Die erarbeiteten Materialien sollen auch in der Zukunft weiter genutzt werden. So ist auch eine Kooperation mit Grundschulen angedacht.
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