Protest im Rathaus: BISS übergibt Stresstest an Stadtbaurat

von Marian Hackert


Mitglieder der Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig zeigten Flagge. Foto: Marian Hackert
Mitglieder der Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig zeigten Flagge. Foto: Marian Hackert | Foto: Marian Hackert

Braunschweig. In der heutigen Sitzung des Rates der Stadt landete auch das viel diskutierte Thema "Eckert & Ziegler" auf dem Rats-Tisch. Die Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) übergab im Rahmen der Sitzung einen selbst erstellten Stresstest an Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer, welcher die Folgen eines fehlenden Strahlenschutzes verdeutlichen soll.


Das Thema Strahlenschutz ist nach Meinung der BISS aufgrund der enorm hohen Strahlengenehmigung von Eckert & Ziegler im Rahmen der Erarbeitung des neuen Bebauungsplans „Gieselweg/Harxbütteler Straße“ in Thune dringend zu berücksichtigen. Aus diesem Grund hat die BISS die modellhaften Stresstest-Berechnungen der Entsorgungskommission (ESK), so wie von der ESK empfohlen, an die tatsächliche Strahlengenehmigung angepasst. Dabei wurde die Evakuierungszone um die Firma Eckert & Ziegler neu berechnet. Die ESK hatte mit ihren modellhaften Annahmen einen Evakuierungsradius von 350 Metern berechnet, in dem niemand wohnen sollte. Die BISS errechnete mit den Modellen der ESK und den aktuell gültigen Strahlengenehmigungen von Eckert & Ziegler einen Evakuierungsradius von etwa 20 Kilometern. Diesen Stresstest übergab die BISS nun zusammen mit Eltern der Grundschule Wenden an Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. Astrid Buchholz, Ratsfrau der BIBS, übergab den Stresstest in der laufenden Ratssitzung während der Abstimmung der entsprechenden Vorlage an Oberbürgermeister Ulrich Markurth.

Stresstest im Bebauungsplan berücksichtigen


Laut Mitteilung der BISS gebe es bislang keinen Katastrophenschutzplan für die Grundschule, das Gymnasium oder die KiTas in Wenden/Thune, die in etwa 300 Meter Entfernung zu Eckert & Ziegler liegen. Genauso wenig gebe es einen Stresstest der Aufsichtsbehörden für den Atom-Standort Braunschweig-Thune. Auch die Folgen eines möglichen Terroranschlages würden vom Landesumweltministerium nicht untersucht, so die BISS. Die BISS schloss der Übergabe die Forderung an, dass die Stadt Braunschweig diesen Stresstest, sowie grundsätzlich den Strahlenschutz, bei der Erstellung des neuen Bebauungsplans berücksichtigt und nicht wie mutmaßlich bereits geplant von vorn herein ausschließt. Ein Deal mit der Nuklearfirma, der die von dem Industriestandort ausgehenden Risiken nicht berücksichtigt, sei unverantwortlich, schließt die BISS in der offiziellen Pressemitteilung.


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