Braunschweig. Am heutigen Samstag protestierten mehrere hundert Menschen - zum Teil lautstark - gegen den AfD Parteitag, der derzeit in der Milleniumhalle stattfindet. Eine geplante Menschenkette konnte nicht realisiert werden. Laut dem veranstaltenden Bündnis gegen Rechts wurde dies durch die Auflagen der Versammlungsbehörde verhindert. Rund um den Veranstaltungsort am Madamenweg blieb es weitgehend friedlich. In der Weststadt im Bereich Emsstraße und Donaustraße kam es dagegen zu mehreren Straßenblockaden, die geräumt wurden. Die Polizei vermeldet über Twitter auch zwei Festnahmen.
Schon um 7:30 Uhr starteten die drei angemeldeten Kundgebungen des Bündnisses gegen Rechts an der Kreuzung Madamenweg/Im Ganderhals, an der Kreuzung Madamenweg/Dorntriftweg (unter der Tangentenbrücke) und am Weinberg. An der Kreuzung in der Nähe des Millenium-Zentrums machten einige Demonstarnten mit Trommeln, Rasseln und anderen Instrumenten lautstark auf sich aufmerksam. Unter der Tangentenbrücke blockierten die Demonstranten wie schon im September und Dezember bei den AfD-Parteitagen erneut die Straße. Eine Zufahrt für die Teilnehmer des Parteitages über den Madamenweg war somit nicht möglich. Die Polizei duldete dies. Anders sah es in der Weststadt aus, wo nach Polizeiangaben mehrere Blockaden geräumt wurden. Dabei seien zwei Personen festgenommen worden, die Polizisten angegriffen hätten. Insgesamt wurde die Anfahrt der Teilnehmer und somit der Beginn des Parteitags verzögert.
Die für 8 Uhr geplante Menschenkette konnte nicht realisiert werden. Wie Sebastian Wertmüller vom Bündnis gegen Rechts beklagte, hätten die Auflagen der Versammlungsbehörde die Kette unmöglich gemacht. "Wir wollten die Kette rings um das Areal der Milleniumhalle ziehen. Das wurde untersagt. Uns wurden Wege und Straßen zugewiesen, auf denen eine Kette keinen Sinn gemacht hätte", so Wertmüller. Dabei hätte man die Anzahl an Menschen locker beisammen gehabt. Wertmüller schätzte die Anzahl der Demonstranten auf 700 bis 800.
Gegen 10 Uhr gab es eine Abschlusskundgebung. Es dürfe nicht zur Routine und demokratischen Normalität werden, dass die AfD alle paar Monate in Braunschweig ihren Parteitag abhalte. Das werde der rechten Gewalt, die im Alltag herrsche nicht gerecht, befand Sebastian Wertmüller.Die AfD sei eine rechtsextreme Ausnahme und nicht die Normalität. Wertmüller forderte dazu auf, den Betreiber der Milleniumhalle wirtschaftlich zu isolieren. Er appellierte an die anderen Geschäftspartner, sich genau zu überlegen, mit wem man da Geschäfte mache, Nach Wertmüller sprachen noch eine Vertreterin der IG Metall und Mitglieder des jüngst gegründeten Bündnisses „Youth against Fascism Braunschweig“ Letztere schilderten die Sorge von Kindern und Jugendlichen, Opfer rechter Gewalt zu werden, wenn sie in Jugendverbänden aktiv seien. Etwa um 10:45 Uhr war die Kundgebung beendet.
Das neue Bündnis "Youth against Fascism Braunschweig" hielt einen Redebeitrag. Foto: Alexander Dontscheff
Ein Reisebus mit Teilnehmern des AfD Parteitages erreicht unter dem Lärm der Gegendemonstranten die Milleniumhalle. Foto: Alexander Dontscheff
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